Artur Jakob HOFFMANN
geboren am 15. Februar 1910 in Aurich
| Straße: | Fockenbollwerkstraße 7 |
| Todesdatum: | 28. Februar 1943 |
| Todesort: | Auschwitz |
| Artur Jakob Hoffmann wurde am 15. Februar 1910 in Aurich als zweites von zwei Kindern von Jakob Feibelmann Hoffmann (1874-31.10.1918) und Goldine Vera Hoffmann, geb. Wolffs, (10.03.1879-25.01.1942) geboren. Sein zwei Jahre älterer Bruder hieß Feodor Jakob Hoffmann (29.07.1908 -28.02.1942).Der junge Artur verliert bereits mit acht Jahren seinen Vater, der als Schlachter in der Stadt tätig war. Nach dem jüdischen Geburtsregister stirbt der Vater am 31. Oktober 1918 mit nur 44 Jahren an einer Lungenentzündung. Die Mutter muss die beiden acht und zehn Jahre alten Geschwister allein durchbringen – und das in einer Krisenzeit, als der 1. Weltkrieg gerade zu Ende war und es zunehmend politische Verwerfungen und später die Weltwirtschaftskrise gibt. Die beiden Schwestern der Mutter, Clara und Betti, ziehen 1936 zu ihr und den Söhnen in die Fockenbollwerkstraße 7. Am 4. Mai 1938 verlässt Artur Jakob Hoffmann mit 28 Jahren zusammen mit seinem Bruder seine Heimatstadt Aurich in Richtung Holland. Auch wenn der Pogrom gegen die Juden zu diesem Zeitpunkt noch nicht stattgefunden hatte, so wird die Auswanderung mit den zunehmenden Schikanen gegen die jüdische Bevölkerung zu tun gehabt haben. Er zieht nach Musselkanaal.
Nur eine Woche vor dem Umzug nach Holland meldete er sich am 25. April 1938 bei der Meldebehörde ab, um nach Bornheim (Kreis Bonn) zu gehen. Was er dort machte, ist unklar. Möglicherweise stammt seine Ehefrau Henriette Hildegard Cahn (geb. 15.6.1915 in Roschdorf) von dort. Im holländischen Mussel kommt am 12.12.1941 die Tochter Goldine zur Welt. Seine verwitwete Mutter, Goldine Hoffmann, bleibt in Aurich und zieht erst zusammen mit den letzten Auricher Juden am 29.02.1940 nach Berlin. Von dort wird sie 1942 nach Riga deportiert und ermordet. Artur Jakob Hoffmann wird Anfang Oktober 1942 im Lager Westerbork interniert, am 26.10.1942 nach Auschwitz deportiert und dort am 28.02.1943 (genauso wie sein Bruder) ermordet. Scheinbar sind beide Familien der Brüder gleichzeitig deportiert worden. Jedenfalls wurden deren Frauen am 29.10.1942 offensichtlich gleich nach der Ankunft ermordet. Auch für Arturs zehn Monate altes Kind ist dieses Todesdatum verzeichnet. ![]() Schüler der Berufsfachschulklasse Bautechnik der BBS Aurich II bei der Verlegung der drei Stolpersteine Für Arthur Jakob Hoffmann, seine Ehefrau Henriette und die kleine Tochter Goldine werden am 7.09.2015 weitere Stolpersteine in Mussel / NL vor dem Haus Zandtangerweg 10 verlegt.
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| Recherche: Bernd-Volker Brahms (Stand: 12.06.2012) Eingabe: Hans-Jürgen Westermayer Ergänzungen am 04.01.2024: Günther Lübbers |
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| Foto: | Fotos der Auricher Verlegung: Günther Lübbers |
| Opfergruppe: | Juden |
| Quellen: | http://www.stolpersteinegemeentestadskanaal.nl/ |
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| Patenschaft: | Bernd-Volker Brahms |
| Verlegetermin: | 12. Juni 2012 |



