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Goldine Samson Wallheimer ist eins von insgesamt 11 Kindern der Eltern Benjamin Levy Wallheimer und Eva Rosa geborene Herzberg. Zum Zeitpunkt der Geschichte hat Goldine sechs Schwestern und zwei Brüder. Goldine heiratet den Viehhändler Simon Samson. Das Paar bekommt fünf Kinder: Benni, Jonni, Johanna, Edith und Lotte. Die Verfolgungsgesetze der Nazis ruinieren die wirtschaftliche Basis der Samsons, so dass sie Ende 1938 ihr Haus verkaufen müssen. Jonni wandert am 7.02.1939 mit seiner Frau Rosi über Bremen nach Kalifornien aus. Zuvor flüchtet Goldine mit Ehemann Simon zu ihren anderen Kindern nach Nieuw Amsterdam, einer Moorkolonistensiedlung südlich von Emmen. Ihr Sohn Benni ist bereits am 18.10.1938 dorthin vorausgegangen. In dieser Moorkolonie, an der Straße Zijtak Westseite Nr. 26, ist die ganze Familie, mit Ausnahme von Lotte und Johanne, durch die Hilfe eines Nachbarn vom Dommerkanaal – Hielke Bos, untergekommen. Eines Tages im Herbst 1942 ist es soweit. Die Deutschen durchkämmen die Häuser und stehen eines morgens an der Haustür. Edith öffnet, „Wer ist dies?“ fragen sie. Die anderen „Oh das ist unser Nachbarmädchen“. Edith sieht nicht wie eine Jüdin aus. Sie wird beiseitegeschoben. Später schmuggelte Hielke Bos Edith in einer Ferkelkiste nach Amsterdam, wo sie mit ihrem Mann Siegfried in den Untergrund abtauchte.
Benni, der sich hinten im Garten aufhält und das Unheil von vorne gewahr wird, kann seine Mutter noch warnen und auffordern das vorbereitete Versteck aufzusuchen. Die beiden Alten wollen es jedoch nicht mehr.
Goldine wird mit ihrem Mann Simon nach Westerbork gebracht. Von dort schreibt Goldine am 27.10.1942 noch einen Brief an ihre Tochter Edith nach Amsterdam. Sie schreibt, dass es ihr gut geht und sie sich gut eingewöhnt hat. Auf der Straße (des Lagers) sieht es aus wie ein großer Kermes, wo es wimmelt und kribbelt von Tausenden Menschen. Nur die Karussells, Schießbuden fehlen.
Am 21.04.1943 werden Goldine und Simon Samson nach Theresienstadt deportiert. Simon stirbt bereits dort am 19.12.1943. Von ihren Kindern überleben nur Benni, Edith und Jonni. Die anderen Töchter mit ihren Kindern und Ehemännern werden in Belgien und den Niederlanden aufgegriffen und überleben nicht.
Goldine wird am 23.10.1944 weiter nach Auschwitz deportiert und sofort bei Ankunft ermordet.
Goldine ist in Aurich im Israelitischen Frauenverein. Dieser Verein pflegt die Wohlfahrt und Unterstützung mittelloser jüdischer Bürger: Eine Rolle, welche Ehefrauen in gebildeten Familien und bessergestellten Häusern, traditionell wahrnahmen.
 Fotos von der Stolpersteinverlegung (Günther Lübbers)
 Bennis Sohn Willi Samson aus Leusden / NL legt eine Rose für seine Oma Goldine nieder, beobachtet von seinem Freund Tito Wolff aus Buenos Aires. |