Reisi WALLHEIMER, geb. FRÖHLICH
geboren am 12. Februar 1899 in Kossow/Galizien
| Straße: |
Breiter Weg 1 |
| Todesdatum: |
Unbekannt (Deportation nach Auschwitz am 12. Januar 1943) |
| Todesort: |
Auschwitz
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Reisi wird am 12.02.1899 in Kossow/Galizien geboren. Sie heiratet Wilhelm Wallheimer. Sie ist Damenschneiderin und gibt Handarbeitsunterricht an der jüdischen Volksschule. Das Paar bekommt drei Kinder: Berni geb. 1925, Horst geb. 1928 und Vera geb. 1930. Reisis Mann Wilhelm betreibt mit seinem Bruder Levy und Abraham Cohen das Viehhändlergeschäft und Schlachterhandwerk. Hinter dem Haus Breiter Weg 1 befinden sich Stallungen und Räume einer koscheren Fleischfabrikation. Die Waren werden in ganz Deutschland vertrieben. Die neuen antijüdischen Gewerbegesetze der Nazis ruinieren alsbald die wirtschaftliche Grundlage, so dass 1935 das Haus verkauft werden muss; 1936 wird es abgerissen. Reisi muss mit ihrer Familie in ein kleines Haus in der Lilienstraße umziehen. Dort müssen in der Verfolgungszeit noch viele andere unterkommen, welche unter Zwang um ihre angestammte Bleibe gebracht wurden. Die Familie will auswandern. Sie bekommen Zertifikate um nach Argentinien auszuwandern. Aus heute unbekannten Gründen nehmen sie diese Möglichkeit nicht wahr. Wilhelms Bruder Levy reist stattdessen 1937 mit seinen Söhnen mit diesen Papieren nach Argentinien.
Die Familie wartet auf die Visa zur Auswanderung nach Kanada. Dort wollen Wallheimers eine Farm übernehmen.
Im November 1938, nach der Reichspogromnacht, verschlechtern sich die Aussichten. Reisis Mann Wilhelm entgeht durch Zufall der KZ-Inhaftierung. Für den Sohn Berni gibt es in Aurich keine Bleibe mehr. Er geht auf ein landwirtschaftliches nichtzionistisches Lehrgut nach Groß Breesen bei Breslau, welches junge Menschen beruflich auf die Emigration vorbereitet.
Vor Kriegsbeginn gegen die Niederlande im Frühjahr 1940 müssen alle Juden Aurich verlassen. Die noch kleinen Geschwister Horst und Vera werden in ein Kinderheim nach Köln gebracht. Der Sohn des letzten Gemeindevorstehers, Wolff Wolffs berichtet später davon. Rosa und ihr Mann Wilhelm müssen am 9. März 1940 Aurich ohne ihre Kinder verlassen und werden in Berlin durch die jüdische Sozialverwaltung untergebracht. Sie müssen in Berlin Zwangsarbeit in der Kriegsindustrie leisten.
1941 wird das Kinderheim in Köln aufgelöst. Horst und Vera kommen zu ihren Eltern nach Berlin.
Am 12.01.1943 werden die ganze Familie und weitere 1.192 Unglückliche in Berlin in einen Güterzug gepresst und nach Auschwitz transportiert. Der Sohn Berni, ein Vierteljahr später selbst in Auschwitz Insasse, bekommt dann heraus, dass der ganze Transport gleich bei Ankunft ermordet wurde. Es war der 13. Januar 1943.
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Recherche: Jörg Peter (Stand: 29.11.2012)
Eingabe: Hans-Jürgen Westermayer |
| Foto: |
Wilhelm und Reisi Wallheimer
Der Chor Kolot Bat Yam am 20.07.2012 am Stolperstein für Reisi Wallheimer, für den er die Patenschaft übernommen hat (Fotos Günther Lübbers) |
| Opfergruppe: |
Juden |
| Quellen: |
Staatsarchiv Aurich: Rep. 251 Nr. 15, 815 und 1158; 360; 107, 2618 |
| Literatur: |
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| Patenschaft: |
Chor Kolot Bat Yam |
| Verlegetermin: |
12. Juni 2012 |


Fotos der Stolpersteinverlegung (Günther Lübbers)

Bernhard Wallheimers Sohn Nir mit seiner Tochter Adina



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