Minna STOPPELMANN geb. WOLFF
geboren am 17. Januar 1887 in Aurich
| Straße: | Wallstraße 18 |
| Todesdatum: | 4. Mai 1942 |
| Todesort: | Chelmno |
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Die Familie Stoppelmann bestand aus dem Vater Gerson Stoppelmann und der Mutter Minna Stoppelmann geb. Wolff. Sie hatten zusammen zwei Söhne. Norbert Stoppelmann, der früh starb, und Siegfried Stoppelmann, der die Zeit der Judenverfolgung überlebte, weil er nach Palästina flüchten konnte. Minna geb. Wolff wurde am 17. Januar 1887 in Aurich geboren. Ihre Eltern waren Samuel Wolff und Caroline Löwenthal (vgl. Geburtenregister, StAA Rep. 248, Nr. 943). Ihr Ehemann Gerson Stoppelmann wurde am 13. Dezember 1883 in Schapen geboren. Er verstarb vermutlich zusammen mit seiner Frau Minna Wolff am 4. Mai 1942 im Vernichtungslager Kulmhof in Chelmno nad Nerem (vgl. http://www.bundesarchiv.de, Stand: 27.02.2013). Das Ehepaar Stoppelmann hatte zwei Söhne. Norbert Stoppelmann wurde am 27. März 1912 in Beesten im Kreis Lingen geboren und lebte ab dem 15. August 1933 in Wildeshausen in einer Heilstätte. Er verstarb am 19. Februar 1935 in Aurich (vgl. siehe Anhang, StAA Meldekarte Nr. 2) und wurde auf dem Auricher Judenfriedhof an der Emder Straße beigesetzt. Der zweite Sohn Siegfried Stoppelmann wurde am 5. Oktober 1913 in Aurich geboren und verstarb am 31. Dezember 2002 in Bremen (vgl. Stoppelmann, 2013). Bis zum Jahr 1913 lebte die Familie Stoppelmann in Beesten im Kreis Lingen, wo auch ihr erster Sohn Norbert geboren wurde. Danach zog die Familie nach Aurich. Von 1914 bis zum Dezember 1930 lebte die Familie in der Wallstraße 18, woraus sich schließen lässt, dass das ihr Hauptwohnsitz in Aurich war. In den darauffolgenden Jahren zog die Familie öfter um. Ab dem 31. Dezember 1930 wohnten sie für drei Jahre in der Kleinen Mühlenwallstraße 7 und zogen dann am 2. Februar 1933 zurück in die Wallstraße 18, wo sie wieder nur zwei Jahre wohnten (vgl. StAA Meldekarte Nr. 1). Ihr letzter Wohnsitz war vom 3. April 1935 bis zu ihrer Deportation 1940 ein Einfamilienhaus in der Wallstraße 6. Das Haus hatte zwei Schlafzimmer, eine Küche und ein Wohnzimmer (vgl. StAA Dep. 34, Nr. 143, S. 43). Zugezogen sind sie am 4. Februar 1914 aus Beesten und wurden am 6. Februar 1914 in Aurich gemeldet. Jedoch wurde Siegfried Stoppelmann am 5. Oktober 1913 schon in Aurich geboren, was den Schluss zulässt, dass sie schon eher nach Aurich gezogen sind (vgl. siehe Anhang, StAA Meldekarte Nr. 1). Gerson Stoppelmann betrieb in Aurich eine Schlachterei, die er 1935 jedoch schließen musste, weil keine Kunden mehr zu ihnen kamen zum Einkaufen (vgl. Gries, 1998). Außerdem war die Familie Stoppelmann sehr gläubig und besuchte regelmäßig den Gottesdienst in der damaligen Synagoge der Auricher Judengemeinde (vgl. Stoppelmann, 2013). Gerson Stoppelmann wurde in der Novemberpogromnacht am 9. November 1938 zusammen mit anderen Auricher Juden verhaftet und am nächsten Morgen ins Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert. Bis zum 15. Dezember 1938 war er im Konzentrationslager Sachsenhausen inhaftiert. Am 15. Februar 1940 mussten Minna Stoppelmann und ihr Mann Gerson Aurich verlassen und wurden zusammen nach Berlin gebracht. Am 18. Oktober 1941 kamen sie von Berlin aus nach Litzmannstadt ins Ghetto. Von dort aus wurden sie am 4. Mai 1942 nach Chelmno nad Nerem ins Vernichtungslager Kulmhof deportiert (vgl. http://www.bundesarchiv.de, 27.02.2113). Von dort sind sie nicht mehr lebend zurückgekehrt. Die letzte Nachricht, die Gerson und Minna Stoppelmann hinterließen, war „eine Art Telegramm vom Internationalen Roten Kreuz vom 6. November 1940, dass von Berlin aus nach Herzlia in Palästina gesendet wurde“ (Stoppelmann, 2013). Danach gab es kein Lebenszeichen mehr von ihnen. Ein Schüler der BBS II Aurich, Berufsfachschulklasse Bautechnik, säubert die gerade verlegten vier Stolpersteine. Gerschon (Sohn von Siegfried Stoppelmann) und Marlies Stoppelmann waren aus Aachen zur Verlegung gekommen und stehen hier mit Neelke Lieutenant, der Rechercheurin der Familienbiographien) vor dem Haus Wallstraße 8. Später stellte sich heraus, dass Familie Stoppelmann tatsächlich im Haus Wallstraße 18 gewohnt hat, wohin die Stolpersteine inzwischen umverlegt worden sind. |
| Recherche: Neelke Lieutenant Eingabe: Hans-Jürgen Westermayer (Stand 17.07.2014) |
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| Foto:
Fotos von der Verlegung: |
Kennkarte, Staatsarchiv Aurich
Günther Lübbers |
| Opfergruppe: | Juden |
| Quellen: | Staatsarchiv Aurich: StAA Dep. 34, Nr. 143, Durchführung des Gesetzes über Mietverhältnisse mit Juden, StAA Rep. 248, Nr. 942, Geburtenregister der jüdischen Gemeinde Aurich 1782-1845,StAA Rep. 248, Nr. 943, Geburtenregister der jüdischen Gemeinde Aurich 1844-1931StAA Rep. 248, Nr. 946, Sterberegister der jüdischen Gemeinde Aurich 1782-1844/ 1859-1863StAA Rep. 248, Nr. 947, Sterberegister der jüdischen Gemeinde Aurich 1844-1935 Internetquellen:http://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/directory.html (Stand: 27.02.2013)http://www.zeit.de/politik/ausland/2010-10/israel-100-jahre-kibbuz (Stand: 09.03.2013) |
| Literatur: | Gries, Margeritha: Damals wurden Freunde plötzlich zu Feinden.In: Weser Kurier, 3.11.1988 Gries, Margeritha: „Manche Leute spuckten und klatschten Beifall“.In: Weser Kurier, 10.11.1998 |
| Patenschaft: | Neelke Lieutenant |
| Verlegetermin: | 17. Juli 2014 |







