Agathe SCHIRLING 
geboren am 24. März 1911 in Rauschenberg, heute Landkreis Marburg-Biedenkopf
| Straße: | Leerer Landstraße 24 |
| Todesdatum: | 30.09.1942 (ungesichert) |
| Todesort: | Auschwitz |
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Agathe Schirling ist das dritte Kind und dritte Tochter des Lehrers Menko Schirling und seiner Frau Frieda, geb. Stern. Agathes ältere Schwestern heißen Ilse und Jenni. Die Familie zieht 1925 durch den Beruf des Vaters nach Hoof im Schwalm-Eder-Kreis. Menko Schirling ist dort der letzte Lehrer der kleinen jüdischen Gemeinde. Dort ist er 1936 als letzter auf dem jüdischen Friedhof begraben. Die Israelitische Volksschule wurde Anfang 1934 aufgelöst. So gehen alle drei Schirling-Schwestern als Hausgehilfinnen nach Norddeutschland in jüdische Haushalte. Agathe meldet sich am 18.05.1933 in der Leerer Straße 24 an. Sie ist Hausgehilfin im Haushalt von Erich Sternberg, wie die Meldekarte vermerkt. Ihre ältere Schwester Jenni war schon vorher in Ostfriesland, zuerst in Leer, Ostersteg 67, dann in Aurich bei Wallheimer, Kirchdorfer Weg 36 und zuletzt bei Lippmann Knurr in der Norderstraße 2. Jenni verläßt Aurich 1934 nach Twistringen. Sie heiratet Paul Vogel aus Hoof. Agathe wird festgenommen und zusammen mit den Cohens nach Westerbork verbracht. Am 28.09.1942 wird sie mit 609 weiteren nach Auschwitz deportiert. Die Familie Cohen dagegen wird nach Sobibor deportiert und bei Ankunft umgebracht. Nur das dritte Kind der Cohens kann in Amsterdam versteckt werden und überlebt. Am 30.09.1942 ist der Transport mit Agathe in Auschwitz angekommen. Dieser Tag ist als ihr Todestag anzusehen, denn es gibt keine Einträge über sie in den Auschwitzer Häftlingsregistern. Agathes Schwester Ilse, deren Mann Arthur Cohen aus Neustadtgödens, deren gemeinsame Kinder Ingrid und Hannelore sowie Agathas Mutter, Frieda, müssen zusammen nach Vegesack in ein Judenhaus in der Hafenstraße 23 ziehen. Sie werden alle zusammen am 28.07.1942 nach Minsk deportiert und dort an offenen Gruben erschossen. |
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Recherche: Jörg Peter |
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| Fotos von der Verlegung: | Günther Lübbers |
| Opfergruppe: | Juden |
| Quellen: | Staatsarchiv Aurich: Rep. 251 Nr. 15, 815 und 1158; 360; 107, 2618, Digitaal Monument Joodse Gemeenschap in Nederland; Meldekarte Stadsarchief Amsterdam |
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| Patenschaft: | Ilse Siefke |
| Verlegetermin: | 21. Februar 2013 |



