Benjamin ‚Benno‘ WOLFF,
geboren am 5. Februar 1883 in Aurich
| Straße: | Marktstraße 2 |
| Todesdatum: | unbekannt |
| Todesort: | Minsk |
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Benjamin Wolff wurde am 5. Februar 1883 in Aurich geboren. Er war das zweite von neun Kindern des Schlachters Samuel Wolff aus Aurich und seiner Ehefrau Caroline Wolff geb. Löwenthal.
Benjamin hatte zwei Schwestern und sechs Brüder. Die Familie wohnte in der Marktstraße 2. Wie sein Vater wurde auch Benjamin Wolff, genannt Benno, Schlachter. Benjamin und Regina Wolff bekamen drei Töchter. Karoline wurde 07.08.1920 geboren, Fanni am 24.09.1921 und Selma am 15.06.1923. Ihr Name ist im Geburtsregister mit Sara Benjamin angegeben. Die Familie muss in dem Haus Marktstr. 2 zwischen 1926 und 1933 verschiedene Hausmädchen gehabt haben. Es galt als völlig normal, dass christliche Mädchen und Frauen besonders aus den umliegenden Dörfern in Geschäften und Haushaltungen von Auricher Juden angestellt waren. Das wurde mit dem „Gesetz zum Schutz des deutschen Blutes und der deutschen Ehre“ vom 15. September 1935 anders. Bis Ende September 1935 wohnte auch ein Angestellter mit in dem Haus. Seine Töchter haben bereits seit 1936 Aurich verlassen. Die älteste, Karoline, zog im April 1936 nach Wuppertal-Elberfeld, die zweite, Fanni, ging im Juni 1936 auf das Gut Spreenhagen in der Mark, im Juni 1937 nach Mannheim und kam im Februar 1939 nach Aurich zurück und ging im Juni 1939 erneut nach Spreenhagen in der Mark Brandenburg, wo z.B. junge Menschen auf die Auswanderung nach Palästina vorbereitet wurden. Die jüngste Tochter Selma zog am 1. Mai 1938 nach Mannheim. Ihr Vater, Benjamin, wurde nach der Pogromnacht im November 1938 bis zum 17. Dezember 1938 im Konzentrationslager Sachsenhausen inhaftiert. Unter dem zunehmenden Druck haben beide Eltern Benno und Regina Wolff Aurich verlassen und sind am 27. Februar 1940 nach Düsseldorf gezogen, am gleichen Tag wie Reginas Schwester Marianne Kussel und ihr Mann Hugo. Das Ehepaar Wolff lebte dort in der Steinstr. 33. Am 10.11.1941 gehörte es zu den 997 Deportierten, die von Düsseldorf-Derendorf aus nach Minsk deportiert wurden. In diesem Zug waren ebenfalls Marianne und Hugo Kussel und deren 16-jährige Tochter Elfriede. Sie wurden alle in Minsk ermordet. |
| Recherche: Irmtraut Schulze-Rodenberg Eingabe: Hans-Jürgen Westermayer (Stand 14.12.2013) |
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| Fotos der Verlegung
Günther Lübbers |
Kennkarte, StA Aurich |
| Opfergruppe: | Juden |
| Quellen: | |
| Literatur: | Staatsarchiv Aurich Rep. 248, Nr. 943 Adressbuch für Stadt und Kreis Aurich 1926 Habben, Johannes in: Reyer, Diekhoff, Die Juden in Aurich, Aurich, 1992, S. 124 |
| Patenschaft: | Gunter Siebels-Michel |
| Verlegetermin: | 14. Dezember 2013 |




