Karl Levy WOLFF
geboren am 9. Juni 1909 in Aurich
| Straße: | Große Mühlenwallstraße 1 |
| Todesdatum: | 2.02.1989 |
| Todesort: | San Diego |
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In der Großen Mühlenwallstraße 1 wurden die Stolpersteine für Levy David Wolff und seine sechs Kinder – auch für die drei Überlebenden – als eine Art „Familienzusammenführung“ verlegt.
Karl Levy Wolff wird am 9. Juni 1909 in Aurich als zweites des Schlachters Levy David Wolff (1877-1942) und seiner Ehefrau Julia „Julchen“ Wolff geb. Salomons (1883-1926) aus Lage im Kreis Bentheim geboren.
Das dritte Kind von Levy David und Julia Wolff, David Levy Wolff (1913-1914), benannt nach dem Großvater, verstirbt bereits nach wenigen Monaten. Karl hat noch zwei weitere Schwestern und Brüder: Netta (2.03.1915), David Levi Wolff (*31.07.1917), Max Wolff (*20.09.1920 +12.02.2014) und Gertrud (4.05.1924). Bei Karls Vater wohnen in der Großen Mühlenwallstr.1 zunächst alle seine Kinder. Karl arbeitet wie sein Vater als Viehhändler, Netta als Angestellte und David als Kaufmann. Vorübergehend wohnt hier auch der in Vlagtwedde geborene Isaak Salomons (*24.12.1901) aus der Familie des späteren Ehemanns von Marianne.
Karl heiratet 1937 Sophie Hes(s) (*24.10.1914 in Papenburg), die am 19.03.1937 aus Papenburg, Hauptkanal 57, zu ihm nach Aurich zieht. Das junge Paar wohnt bei Karls Vater in der Großen Mühlenwallstraße 1. Am 20.01.1938 meldet sich das Paar aus Aurich ab und zieht zu Sophies Eltern (der Schlachtermeister Max Hes und seine Frau Rosita geb. Löwenstein) nach Papenburg, Hauptkanal 57. Nach der Reichspogromnacht wandern viele jüdische Papenburger Bürger nach Südamerika aus, so auch Sophies Eltern am 3.05.1939 nach Paraguay und zwei von Sophies Geschwistern: Joseph und Julius.
Auch Karl Levi und seiner Frau Sophie gelingt noch rechtzeitig die Ausreise auch Deutschland. Sie sind dem Völkermord an den Juden entkommen.
Im Januar 1938 muss Karls Vater Levi David Wolff das Haus in der Großen Mühlenwallstraße 1 verlassen und in die Wallstraße 16 zu Familie Hoffmann ziehen. Zu diesem Zeitpunkt wohnt nur noch die jüngste Tochter Gertrud bei ihrem Vater. In der Wallstraße 16 wohnten früher die Eltern von Levy David Wolff.
Nachdem deutsche Truppen die Niederlande überfallen und besetzt haben, beginnt auch hier die Judenverfolgung. Karls Vater, Levy David Wolff, wird Anfang Oktober 1942 in Westerbork inhaftiert, am 16. Oktober 1942 nach Auschwitz deportiert und nach seiner Ankunft ermordet. Mit demselben Transport werden auch Karls Schwestern Marianne und Netta mit ihren Familien nach Auschwitz deportiert. Marianne und ihr 4 Jahre alter Sohn Menno werden ebenso wie Netta mit ihren Kindern Salomon (2 Jahre) und Levi (8 Monate) nach ihrer Ankunft ermordet.
Nur Karls Brüder David Levi Wolff (*1917) und Max Wolff (*20.09.1920 +12.02.2014 San Diego, USA) können in die USA fliehen und somit überleben. Über das Schicksal der jüngsten Schwester Getrud (*1924) wissen wir nur wenig.
Recherche und Eingabe: Hans Jürgen Westermayer |
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| Opfergruppe: | Juden |
| Quellen: | http://www.mocavo.com/Sophie-Wolff-1914-2006-Social-Security-Death-Index/14054770734409381826 http://www.utsandiego.com/uniontrib/20060328/news_1m28obitqz.html http://death-records.mooseroots.com/l/214560111/Karl-Wolff |
| Literatur: | |
| Patenschaft: | Kirchenamt Aurich |
| Verlegetermin: | 27. Januar 2015 |
