Eva HOFFMANN verh. Fabbri
geboren am 10. November 1921 in Norderney
| Straße: | Wallstraße 19 |
| Todesdatum: | 2009 |
| Todesort: | Unbekannt (vermutlich in Italien) |
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Eva Hoffmann, geboren am 10.11.1921 in Norderney, ist das erste Kind der Eltern Friedrich Hoffmann und Rebekka geborene Wallheimer. Eva hat noch eine Schwester Helene und einen Bruder Heinz (Henry). Dieser überlebt die Shoah nicht
Ihre Eltern betreiben mit den Geschwistern ihres Vaters ein großes Hotel auf Norderney, „Hoffmanns Hotel Falk“. Mit der Wirtschaftskrise und den anschließenden Boykottaufrufen gegen jüdische Gäste gerät der Betrieb 1935 in die Zwangsversteigerung. Ihre Eltern ziehen nach Aurich, dem Geburtsort der Mutter. Ihr Vater arbeitet dann als Koch an vielen Orten in Deutschland und auch in der Seefahrt. Eva Hoffmann kann wie alle jungen Juden in Aurich weder eine Schul- noch Berufsausbildung anfangen. Sie geht als Hausmädchen am 3. Juli 1937 nach Gießen und weiter am 23. Dezember nach Ludwigshafen. Am 17. Mai 1938 zieht sie nach Palermo auf Sizilien. Die Familie Hoffmann hat verwandtschaftliche Beziehungen nach Italien, ihr Großvater stammt aus Triest. Eva Hoffmann heiratet Piero Fabbri. Mit dieser Verbindung sind die Eltern nicht einverstanden. Jedenfalls spricht ihr Vater nur schlecht darüber und möchte, dass seine andere Tochter, Leni in Palästina, keinen Kontakt mit ihr unterhält. Eva beschreibt ihr glückliches Leben mit ihrem Mann Piero. Sie will etwas für ihre Eltern, Henry und Leni tun. Aber Evas Beschreibungen ihres Lebens und der Hilfebekundung wirken in ihrer Naivität, Selbstzufriedenheit und Allgemeinheit seltsam kontrastiert zu den realen Nöten ihrer Eltern und dem harten Pionierleben ihrer Schwester in Palästina. Die Eltern antworten nicht auf ihre Offerten und auch nicht auf das Telegramm über die Geburt ihres Kindes. Ob Leni in Palästina Hilfe von ihrer Schwester erhalten hat, ist nicht überliefert. Eva schreibt ihrer Schwester Leni jedoch mehrmals und berichtet von ihrem Familienleben, ihren Kindern, Mirella *5. 10. 1939 und Frederico [sic!]. Nach dem Krieg besucht sie ihre Schwester in Israel. Aus der Zeit danach gibt es keine weiteren Zeugnisse. Von den anderen nach Palästina emigrierten Aurichern hat keiner mehr Kontakt zu ihr bekommen. Sie stirbt 2009. Die Stolpersteine für Familie Hoffmann an der Stelle, wo früher das Haus Wallstraße 19 stand, heute ist dort die Zufahrt zum Gebäude der Sparkasse Aurich-Norden. Recherche: Jörg Peter |
| Fotos: | – Eva Fabbri geb. Hoffmann Jan. 1939 (Sammlung Zuntz) – Eva und Piero Fabbri – undatiert (Sammlung Zuntz) -Stolpersteine (Günther Lübbers) |
| Opfergruppe: | Juden |
| Quellen: | – ehem. Melderegister Stadt Aurich Rep. Nds. Staatsar-chiv,
– Korrespondenz und Sammlung Gabriel Zuntz – Sde Eliahu |
| Literatur: | |
| Patenschaft: | Uwe und Elke Hemmelskamp |
| Verlegetermin: | 17. Juli 2014 |




