Kurt SALOMONS
geboren am 19. Februar 1917 in Aurich
| Straße: | Wallstraße 4 |
| Todesdatum: | 28. Mai 1943 |
| Todesort: | Sobibor |
| Kurt Salomons kommt am 19. Februar 1917 zur Welt. Seine Eltern sind Georgina geb. Wolff und Levy „Ludwig“ Salomons. 1918 stirbt seine Mutter Georgina, knapp zwei Jahre nach ihrer Heirat mit Levy Salomons. Nach dem Tod ihrer Schwester heiratet Eva Wolff am 13. Juni 1919 Levy, den Witwer ihrer Schwester Georgina, und zieht mit ihm und seinem Sohn Kurt in die Wallstraße 4. Kurt wird von seiner Stiefmutter Eva großgezogen.1931 geht Kurt mit seinen 14 Jahren nach Köln. Er tritt nicht in die Fußstapfen seines Vaters, sondern wird Schlosser. Weitere Station ist laut Meldekartei Düsseldorf. Am 17. Juli 1938 flieht Kurt nach Middelburg in der Provinz Zeeland, im Vlissingenweg. Einige Monate später treffen auch sein Vater und seine Stiefmutter dort ein. Eva Salomons, geborene Wolff wird am 5. Mai 1895 in Aurich geboren. Mit ihrer Mutter Regine Wolff geborene von der Wall, ihrem Vater Joseph Levy Wolff und den fünf Geschwistern Frieda (24.7.1892), Louis (4.9.1893), Adolf (13.5.1896), Georgina (3.2.1898) und Gustav (26.8.1902) wächst Eva in Sandhorst auf. Ihr Vater betreibt einen Viehhandel. Die Familie hatte einen Hof mit Acker und Garten in Sandhorst Am Tiergarten, zu der Zeit Sandhorst Nr. 7. genannt. Der ältere Bruder Louis stirbt bereits 1900 im Alter von 6 Jahren. Die älteren Schwestern Frieda und Georgina und die beiden jüngeren Brüder Adolf und Gustav heiraten und gründen eigene Familien. Georgina lebt mit ihrem Mann im elterlichen Haus. Ihre Eltern sterben 1920 bzw. 1929. Ihr Bruder Gustav erbt den elterlichen Hof, der aber 1935 zwangsversteigert werden muss und verkauft wird. Levy Salomons, genannt Ludwig, wird am 14. August 1891 in Lage im Kreis Bad Bentheim geboren. Zum Zeitpunkt seiner Geburt lebt seine Familie in Deutschland. Sie zieht später zur anderen Seite der deutsch-niederländischen Grenze, nach Denekamp in die Region Dinkelland in der Provinz Overijssel. Als Viehhändler und Rossschlachter ist Levy Salomons, wie alle jüdischen Bürger dieses Berufsstandes in der Fleischerzwangsinnung Mitglied, mit Mitgliedern christlichen Glaubens vereint. Aufgrund der Arbeitsteilung gibt es unter den Schlachtern und Viehhändler kaum Probleme. Auf einer Aufstellung der beitragspflichtigen Mitglieder des Magistrats der Stadt Aurich von 1932 ist der Name Salomons unter der Nr. 16 noch aufgeführt. Bereits im Dezember 1933 gibt die Familie Salomons ihr Zuhause nach 15 Jahren auf und meldet sich nach Sandhorst ab. Sie wohnen zunächst kurz bei Evas jüngsten Bruder Gustav in Evas Elternhaus. Anschließend kommen sie von 1934 bis 1938 bei Verwandten in der Julianenburger Str. 3 unter. Die letzte Station der Familie in Aurich ist ab dem 4. Januar 1938 die Emder Str. 16, das Haus der israelitischen Gemeinde. Nach dem Schrecken der Pogromnacht versucht sich die Familie in Sicherheit bringen. Levy emigriert am 31. Dezember 1938 nach Holland, am 4. Januar 1939 kommt Eva nach. Ihr Ziel ist Middelburg in der Provinz Zeeland, im Vlissingenweg. Kurt ist bereits am 17. Juli 1938 dorthin geflohen. Nach der Besatzung der Niederländer durch die deutsche Wehrmacht am 10. April 1940 beginnt auch hier die systematische Verfolgung der Juden. Ab 1941 müssen Juden den gelben Stern an ihrer Kleidung tragen. Am 21.Oktober 1942 wird die Familie aufgefordert Middelbourg zu verlassen und nach Amsterdam in die Jekerstr. 41 umziehen. Nach sieben Monaten werden Eva und Kurt Salomons am 25. Mai 1943 dort abgeholt und in dem Sammellager Westerbork interniert. Am selben Tag werden sie mit weiteren 2.860 Menschen nach Sobibor in Polen deportiert. Eva und Kurt werden nach einer dreitägigen Fahrt noch am Tag ihrer Ankunft am 28. Mai 1943 ermordet. Levy Salomons stirbt am 9. März 1943 in Medemblikin der Provinz Noordholland unter ungeklärten Umständen. Es bleibt offen, ob er noch versucht hat eine Fluchtmöglichkeit oder ein Versteck zu finden, oder ob er nicht mehr in der Lage war, die Verfolgung gesundheitlich und psychisch zu verkraften. Die einzigen Überlebenden der Familien von Eva und Levy sind Gustavs 1. Frau Gelly geb. Wolffs, die sich 1935 scheiden ließ und am 4. April 1937 mit ihren Kindern Ilana (23.05.27) und Joseph (10.03.1930) nach Palästina auswandert. Und es überleben drei der vier Kinder von Evas Schwester Frieda Samson: Josef, Hertha und Grete. Ihr Leben wird durch die Ausreise mit einem Kindertransport nach England gerettet. |
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| Recherche: Christiane Meissner Eingabe: Hans Jürgen Westermayer (Stand 8.12.2015) |
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| Fotos: | Günther Lübbers |
| Opfergruppe: | Juden |
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| Patenschaft: | Kollekte 27.01.2015 |
| Verlegetermin: | 5. Dezember 2015 |




