Ottilie Gottschalk geb. Seckels

Veröffentlicht: 9. Januar 2010 von westermayer in Verlegung

Ottilie GOTTSCHALK geb. SECKELS
geboren am 6. Mai 1898 in Aurich

Straße: Osterstraße 30 (Wohnung der Eltern)
Todesdatum: 22. April 1942 Deportation ab Düsseldorf in das Ghetto Izbica
Todesort: Izbica
Ottilie Seckels wird am 6. Mai 1998 als jüngstes von vier Kindern ihrer Eltern Sophie Seckels geb. Isenburger (*13.07.1864 Friedberg +24.04.1942 Izbica) und Joseph Seckels (*18.01.,1861 Aurich +25.02.1935 Aurich) geboren.

Ihre Geschwister sind Jacob Seckel, geb. 22.9.1891, Elise, geb. 12.11.1892, verh. Halpern und Georgine, geb. 21.11.1893, verh. Haberer.

Ottilie heiratetam 31.05.1926 Emmanuel Gottschalk (*8.03.1881) und zieht am 1.06.1926 nach Krefeld. Ihre gemeinsame Tochter Henriette wird am 19. September 1927 geboren.

Ottilies Mutter Sophie zieht am 27.03.1937 zu ihrer Tochter Ottilie nach Krefeld, nachdem ihr Mann Joseph Seckel Seckels an den Folgen eines vermutlich absichtlich herbeigeführten Verkehrsunfalls durch „Braunhemden“ am 25. Februar 1936 verstirbt.
Am 22. April 1942 muss Ottilie gemeinsam mit ihrer Tochter Henriette und ihrer Mutter Sophie Krefeld in einem Deportationszug ab Düsseldorf mit ca. 900 Juden mit dem Ziel „Durchgangsghetto“ Izbica in Polen verlassen. Der Zug erreicht Izbica am 24. April 1942. Dann verlieren sich die Spuren von Sophie, Ottilie und Henriette. Da alle Bewohner des Ghettos Izbica bis Ende 1942 ermordet wurden, ist davon auszugehen, dass auch sie dort oder in einem der umliegenden Vernichtungslager ermordet wurden.

Dem Ehemann von Ottilie, Emmanuel Gottschalk, gelingt noch am 31.10.1938 die Flucht nach Mexico/Cuba. Frau und Kind können ihm nicht mehr folgen.

Zum Schicksal der Geschwister von Ottilie:

Elise heiratet Sally Halpern und zieht nach Konstanz. Am 28.06.1939 flieht die Familie nach Brüssel, wird dort aber interniert, am 20.09.1943 ab Mechelen nach Auschwitz deportiert und ermordet.

Jacob, dem ältesten Bruder von Ottilie und dessen Frau Gitta Seckels gelingt es, vor August 1939 in die USA zu emigrieren. In Oakland, California, nimmt das kinderlose Paar Jugendliche auf, u.a. auch ihren Neffen Joseph Haberer, Sohn der Schwester Georgine aus Villingen, der über die Kindertransporte nach England gerettet werden konnte.

Ihre Schwester Georgine heiratet am 31. Oktober 1927 Berthold Haberer (1882-1942) aus Villingen und zieht zu ihm in den Schwarzwald. Ihr Sohn Joseph wird am 31.Januar 1929 geboren, seine Eltern schicken Joseph mit einem Kindertransport im Dezember 1938 nach England. Die Eltern werden am 22.10.1940 ab Baden in das Internierungslager in Gurs (Frankreich) deportiert und am 10.08.1942 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

Für Ottilies Eltern Joseph und Sophie Seckels sowie für ihren Bruder Jakob wurden am 16.11.2019 Stolpersteine in Aurich in der Osterstraße 30 verlegt.

 

Recherche: und Eingabe: Hans Jürgen Westermayer
(Stand 7.01.2023)
Foto:
Opfergruppe: Juden
Quellen: Gedenkbuch Bundesarchiv
Meldekarte NLA Aurich
Deportation: https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_rhl_420422.html
Literatur:
Patenschaft:
Verlegetermin: Für Ottilie Gottschalk geb. Seckels wurde in Aurich kein Stolperstein verlegt, da sie bereits Mitte der 1920ger Jahre Aurich verließ.

 

 

 

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.