Benno Benjamin Wolffs

Veröffentlicht: 12. Januar 2010 von westermayer in Verlegung

Benno Benjamin Baruch WOLFFS
geboren am 23. Oktober 1910 in Aurich

Straße: Wallstraße 14
Todesdatum: 25. Oktober 1995
Todesort: Atlanta, USA
Geboren wird Benno Wolffs am 23.10.1910 in Aurich als Sohn des Ehepaares Malermeister Abraham Wolff Wolffs, (18.01. 1872 in Aurich – Sept. 1942 in Chelmno nad Nerem), und Betty Benjamin Wolffs, geb. Wallheimer, (19.11. 1877 in Aurich – 7. 09.1942 in Chelmno nad Nerem). Er ist der jüngste von drei Kindern. Sein älterer Bruder ist Wolff Wollfs, seine ältere Schwester Erna Wolffs.

Benno lernt das Malerhandwerk und zieht 1930 nach Eldagsen Kr. Springe. 1932 zieht er für 7 Jahre nach Brüggen am Niederrhein und ist ab Februar 1939 in Hamburg Blankenese gemeldet. Dort heiratet er am 27.07.1939 Irma Frank geb. 21.12.1914 in Vlotho. Sein Bruder Wolff berichtet, dass die Hochzeit in Aurich stattfindet. Es sei die letzte jüdische Hochzeit in Aurich gewesen.

Zwischenzeitlich muss sich Benno auch in Aurich aufgehalten haben, denn sein Bruder Wolff beschreibt, dass beide die „Kristallnacht“ in Aurich miterlebt hätten (s. Beschreibung bei der Biografie von Abraham Wolffs) und nach dem 09.11.1938 mit anderen jüngeren Juden in das Konzentrationslager Oranienburg-Sachsenhausen transportiert wurden. Nach einigen Monaten werden sie freigelassen und kehren nach Aurich zurück.

Ab 01.04.1940 sind Benno und seine Frau Irma in Berlin, Rosenstr. 2-4. (Vor der endgültigen Deportation bringen die Nazis Juden in einem ehemaligen Gebäude der Sozialverwaltung der jüdischen Gemeinde unter).

Das Ehepaar immigriert anschließend, noch 1940, illegal mit dem Schiff „Patria“ nach Israel, lebt in Haifa, wo am 24.05.1944 ihr Sohn Michael geboren wird.

1952 immigrieren sie in die USA und leben in Milwaukee.

Ende der 70er Jahre ziehen sie nach Atlanta.

Bennos Sohn Michael stirbt am 20.08.1990 an einem unheilbaren Leiden.

Im Mai 1992 nehmen Irma und Benno Wolffs noch an der ersten Woche der Begegnung (ehemalige Mitbürger jüdischen Glaubens besuchen ihre Heimatstadt) teil.

Benno stirbt dann am 25.10.1995 und Irma am 16.07.2001. Sie sind alle in Atlanta beigesetzt.

Im Historischen Museum der Stadt Aurich wird in der Vitrine mit den jüdischen Exponaten ein Siddur, ein jüdisches Gebetsbuch aus dem Besitz von Irma und Benno Wolffs gezeigt.

Siddur bedeutet „Ordnung und bezeichnet die Ordnung und Reihenfolge der Gebete. Auf die gleiche Wurzel geht auch die Bezeichnung „Seder“ für die häusliche Feier an Pessach zurück.

Bei der „Woche der Begegnung“ überreicht Benno Wolffs Bürgermeister Wolfgang Ontijd ein selbst gemaltes Gemälde der Klagemauer in Jerusalem

Die Stolpersteine vor dem Haus Wallstraße 14 am Tag der Verlegung

Helga Oldermann trägt Biographien der Opfer vor

Recherche: Helga Oldermann
Eingabe: Hans Jürgen Westermayer
(Stand 27.01.2015)
Fotos: Günther Lübbers
Opfergruppe: Juden
Quellen: Wolff Wolffs: Schreibmaschinengeschriebener Bericht von 1972

Meldekarte

Literatur:
Patenschaft: Liesel und Dietmar Thiel
Verlegetermin: 27. Januar  2015

 

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