Karoline Leers

Veröffentlicht: 12. Januar 2010 von westermayer in Verlegung

Karoline  LEERS
geboren am 5. Juli 1858 in Aurich

Straße: Osterstraße 30
Todesdatum: 9. Januar 1943
Todesort: Ghetto Theresienstadt

Karoline Leers 1939 (Foto der Kennkarte, StA Aurich)

 

 

 

 

 

 

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Zu der Zeit, als die Jüdin Karoline Leers zur Welt kam, hatte weder sie selbst noch irgendjemand von ihren Angehörigen geahnt, dass zwei Weltkriege bevorstehen sollten, die das Schicksal von Karoline bestimmen würden. Karoline Leers wurde am 05. Juli 1858 in Aurich geboren und verbrachte ihre Kindheit sowie ihre Jugend in der ostfriesischen Stadt. Neben den bevorstehenden Weltkriegen hat die damals junge Jüdin mehrere weitere geschichtliche Ereignisse erlebt.

Während der 1860er Jahre herrschte in Deutschland noch eine Zeit des Aufruhrs. Das Land war in mehrere einzelne Gebiete „zersplittert“, was dazu führte, dass die Menschen einen einheitlichen Nationalstaat anstrebten.

Nach einigen gescheiterten Versuchen gelang es Otto von Bismarck 1871, den ersten deutschen Nationalstaat mit einem preußischen König an der Spitze zu gründen. Womöglich könnte dieses Ereignis die damals noch junge Karoline erfreut haben, da sie auch eine preußische Staatsangehörigkeit besaß.

Karoline Leers wuchs heran und erlernte den Beruf der Handarbeitslehrerin. Sie erhielt einen Arbeitsplatz an der jüdischen Volksschule in Aurich und übte den genannten Beruf einige Jahre dort aus. Sie wurde mehrmals beurlaubt und vertreten, nahm ihren Beruf an der Volksschule jedoch wieder an.

Als der I. Weltkrieg ausbrach, war Karoline Leers im Alter von 56 Jahren. Sie überlebte den Krieg, konnte jedoch nicht ahnen, dass sich der Antisemitismus in den darauffolgenden Jahren verstärken würde.

Sie blieb in Aurich und zog in die Osterstraße 30 als Untermieterin ein, wo heute ein Stolperstein für sie verlegt wird. Ab 1932 wechselte sie dann ihren Wohnsitz des Öfteren.

Am 04. März 1932 wohnte sie bis 1939 in der Fockenbollwerkstraße 7 und wechselte ihren Wohnsitz am 29. März 1939 mit 80 Jahren ein weiteres Mal, indem sie in die Wallstraße 16 umzog.

In diesem Jahr begann auch der 2. Weltkrieg.

Im Februar 1940 musste Karoline Leers die Stadt Aurich endgültig verlassen und wurde am 22. Februar 1940 in einer Wohnung in Berlin in der Rosenstraße 2-4 untergebracht.

Nachdem sie auch diesen Ort gegen die Badenstraße 14 austauschte, wurde sie schließlich am 19. November 1942 in das Ghetto der Theresienstadt deportiert.

An diesem Ort verbrachte die ledig gebliebene Karoline Leers die letzten Monate ihres Lebens. Am 09. Januar 1943 wurde sie im Alter von 84 Jahren ermordet.

Karolines Stolperstein vor dem Haus Osterstraße 30

Recherche: Angelika Enders
Eingabe: Hans Jürgen Westermayer
(Stand 27.01.2015)
Foto: Kennkarte v. 16.05.1939
Opfergruppe: Juden
Quellen:
Literatur:
Patenschaft: Angelika Enders
Verlegetermin: 27. Januar  2015

 

 

 

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