Dr. Wilhelm Kroner

Veröffentlicht: 13. Januar 2010 von westermayer in Verlegung

Dr. Wilhelm KRONER
geboren am 14. August 1870 in Aurich

Straße: Wohnte überwiegend in Berlin
Todesdatum: 15. Oktober 1942
Todesort: Theresienstadt
Wilhelm Kroner wird am 14. August 1970 in Aurich geboren. Sein Vater ist der Rabbiner und Gymnasialprofessors Dr. Philipp Kroner, 1907 in Berlin verstorbenen. Ihm wurde seinerzeit vom König von Preußen der Rote Adlerorden vierter Klasse verliehen.

Wilhelm Kroner ist verheiratet mit Adelheid Vera Hermine Kroner geb. Simon, geboren am 1. August 1887 in Bromberg. Sie haben drei Kinder: Ruth, Ernst und Adelheid.

Wilhelm Kroner ist Mitglied der SPD. Er wird bekannt, als er im Dezember 1924 in einem Artikel in der Vossischen Zeitung scharfe Kritik an dem Schöffengericht Magdeburg und seiner Urteilsbegründung äußert. Das Gericht stellte fest, Ebert habe im Zusammenhang mit dem Streik „Landesverrat im strafrechtlichen Sinne“ begangen. Kroner wird deswegen zunächst zu einer Geldstrafe von 3000 Mark verurteilt, in der Berufungsinstanz wurde das Urteil jedoch aufgehoben. Der Zeitungskommentar von Kroner und seine juristische Aufarbeitung gingen wegen ihrer politischen Kontroverse in die Justizgeschichte der Weimarer Republik ein.

Kroner gibt im Oktober 1925 mit anderen Juristen die justizpolitische Zeitschrift „Die Justiz“ als Organ des Republikanischen Richterbundes heraus. Er fungiert als Vorsitzender des Bundes und Herausgeber der Zeitschrift.

Am 7.10.1925 wird er gegen den Widerstand des Gerichtspräsidenten zum Rat am Preußischen Oberverwaltungsgerichts befördert.

Aufgrund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933 wird Kroner im Juni 1933 aus dem Dienst entlassen.

Wilhelm Kroner lebt mit seiner Familie seit den 1930er Jahren in einer Wohnung im Haus Kurfürstendamm 146 in Berlin. Im Mai 1939 müssen die Eheleute Kroner die Wohnung am Kurfürstendamm zwangsweise verlassen und in die Wernerstraße 8 nach Wannsee umziehen, wo sie bis zu ihrer Deportation am 3. Oktober 1942 in einem Zimmer lebten.

Die drei Kinder Ruth, Ernst und Adelheid können 1935 und 1938 in die Schweiz emigrieren. Das gelingt ihren Eltern nicht mehr.

Wilhelm Kroner und seine Frau Adelheid werden am 3. Oktober 1942 mit dem sogenannten „3. großen Alterstransport“ in einem mit 1021 Menschen überfüllten Zug in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo seine Frau Adelheid am 4. Oktober 1942 im Alter von 55 Jahren und Wilhelm Kroner am 15. Oktober 1942 im Alter von 72 Jahren an den erlittenen Entbehrungen und Strapazen sterben.

Am 8. Mai 2012 wurden für Kroner und seine Frau vor ihrem ehemaligen Wohnhaus am Kurfürstendamm 146 Stolperstein verlegt. Ein weiterer Stolperstein wurde am 14. November 2016 vor dem Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg, Berlin-Charlottenburg, Hardenbergstraße 31, verlegt.

Ausführliche Biografien finden sich bei Wikipedia und Stolpersteine Berlin (s. u.).

Recherche: und Eingabe: Hans Jürgen Westermayer
(Stand 7.01.2023)
Foto:  
Opfergruppe: Juden
Quellen: Gedenkbuch Bundesarchiv

Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Kroner

Stolpersteine Berlin: https://www.stolpersteine-berlin.de/de/hardenbergstrasse/31/wilhelm-kroner

 

Literatur:  
Patenschaft:
Verlegetermin: Für Dr. Wilhelm Wilhelm Kroner wurde in Aurich kein Stolperstein verlegt, da sein letzter frei gewählter Wohnort in Berlin lag und dort sein Lebensmittelpunkt war.

 

 

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