Erna WOLFF verh. Meyer
geboren am 4. Mai 1908 in Aurich
| Straße: | Lilienstraße 12 |
| Todesdatum: | überlebt |
| Todesort: | |
| Für Erna Wolff verh. Meyer wurde in Aurich kein Stolperstein verlegt, da sie bereits 1930 Aurich verließ und nach ihrer Hochzeit mit Moses Meyer zu ihm nach Groningen verzog. Für sechs ihrer Geschwister sind in Aurich Stolpersteine verlegt.
Erna Meyer ist das einzige Kind Hedwigs, das den Holocaust überlebte. In ihrem Brief teilt mir Lea, die Tochter von Erna mit, dass sie sich während des Krieges dreieinhalb Jahre versteckt hielten. Ihre Eltern wurden von einem Bauern versteckt, Lea von einem Pastor. Nach der Befreiung der Niederlande gingen sie zurück nach Groningen. Leas Eltern adoptierten einen 10-jährigen Jungen, dessen Eltern im Holocaust umgekommen sind. 1951 wanderten sie nach Israel aus. Weiter schreibt Lea, dass ihre Mutter Erna 2006 im Alter von 98 Jahre gestorben. Lea ist Ernas einzige Tochter. Sie hat fünf Kinder und acht Enkelkinder. Die Lilienstrasse 12 – das Haus hat Abraham im Jahr 1907 erworben – ist Hedwigs Zuhause und bleibt es 37 Jahre lang. Das Ehepaar führt einen Rinderhof und betreibt Viehhandel. Aus der Meldekartei der Stadt Aurich ist zu entnehmen, dass mehrere, auch nichtjüdische Mieter in ihrem Haus zur Untermiete wohnten. Im Hammerkeweg 32 hatten sie Weide- und Ackerland. Am 23. Dezember 1923, wenige Tage vor seinem 58. Geburtstag, stirbt Hedwigs Ehemann Abraham Levy Wolff an einer Lungenentzündung. Hedwig ist erst 40 Jahre alt. Im selben Jahr bringt sie ihr jüngstes Kind Ruth Senathe zur Welt, das nun ohne Vater aufwachsen muss. Hedwig bringt neun Kinder zur Welt, vier Töchter und fünf Söhne: 1929 zieht Herta als erste Tochter aus dem Elternhaus aus und heiratet Isaak ter Berg aus Delmenhorst, der gebürtig aus Zuidbroek in Holland stammt. Sie bekommen zwei Kinder – Sigmund wird im Dezember 1930 und Hedwig im Juni 1933 geboren. Es sind Hedwigs erste Enkelkinder. Herta ter Berg flieht am 9. Mai 1936 mit ihrem Ehemann Isaak, ihren Kindern Hedwig und Siegmund aus Delmenhorst nach Holland und lebt in Hoogeveen, südlich von Beilen sind. Hertas Bruder Ludwig Wolff lebt mit seiner Frau Johanna Wolff-Samson und den drei Kindern Albert (*1937), Simon (*1938) und Hedwig (*1941) seit ihrer Emigration am 25. März 1938 in Beilen, wo die beiden jüngsten Kinder zur Welt kommen. Am 10. Mai 1940 beginnt die Besetzung der Niederlande durch deutsche Truppen. Am 1. Juli 1942 wird aus dem Zentralen Flüchtlingslager Westerbork offiziell ein Durchgangslager unter direkter deutscher Verwaltung (KZ-Sammellager) für die Deportation der niederländischen und deutschen Juden in die Vernichtungslager. Herta ter Berg (34 J.) wird zusammen mit ihren Kindern Siegmund (12 J.) und Hedwig ( 10 J.) am 23. Oktober 1942 von Westerbork nach Auschwitz deportiert und am 26.Oktober 1942 in Auschwitz ermordet. Ihr Ehemann Isaak (51 J.) wird am 24. März 1945 in Auschwitz ermordet. Alfred Wolff (24 Jahre) und seine Frau Resi Wolff-Samson (24 Jahre) wurden am 18. Mai von Westerbork nach Sobibor deportiert und beide am 21.Mai1943 in Sobibor ermordet. Iwan Wolff wurde (lt. Gedenkbuch Bundesarchiv) am 30. April 1943 (lt. Liste Westerbork am 16.02.1943) im Alter von 30 Jahren nach Auschwitz deportiert. Sein genaues Todesdatum ist unbekannt. Ruth Senathe Wolff wurde am 9.02.1943 nach Auschwitz deportiert und dort am 12. Februar 1943 im Alter von 19 Jahren ermordet. Ludwig Wolffs Frau Johanna (29 J.) wurde mit ihren Kindern Albert (5 J.), Simon (3 J.) und Hedwig (1 J.) am 9. November 1942 in Auschwitz ermordet. Ludwig Wolff (38 J.) wird am 31. März 1944 ermordet. Nachman und Jakob Wolff wurden nach der Liste der aus Berlin Deportierten, beide am 26.Oktober 1942 mit dem Transport 22 von Berlin mit 796 weiteren Menschen nach Riga in Lettland deportiert. Dort wurden sie nach der Ankunft am 29.Oktober 1942 umgebracht. |
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| Recherche: Christiane Meißner Eingabe: Hans Jürgen Westermayer (Stand 27.01.2015) |
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| Opfergruppe: | Juden |
| Quellen: | s. Hedwig Wolff |
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