Iwan Wolff

Veröffentlicht: 20. Januar 2010 von westermayer in Verlegung

Iwan WOLFF
geboren am 17. Juni 1891 in Aurich

Straße: Gartenstraße 27 (bis ca. 1929)
Todesdatum: 26. Februar 1943
Todesort: Auschwitz
Iwan Wolff wurde am 17. Juni 1891 in Aurich geboren. Iwan war das sechste von neun Kindern seiner Eltern, dem Schlachter Samuel Wolff (1846 – 1929) und Caroline geb. Loewenthal (1869 – 1916). Iwans Vater lebte mit seiner Familie in der Marktstraße 2. Das Haus gehörte ihm seit 1909 und hier wuchs auch Iwan mit seinen acht Geschwistern auf. Im November 1929 verstarb sein Vater mit 83 Jahren an Altersschwäche. Seine Frau Caroline war schon am 3. Mai 1916 im Alter von 56 Jahren an einem Gehirnschlag gestorben.

Iwan Wolff wohnt einige Zeit in Berlin-Oberschöneweide. Er kommt am 29.12.1922 zurück nach Aurich und wohnt in der Gartenstraaße 27. Er arbeitet als Kaufmann.

Iwan Wolff heiratet Frieda Stoppelmann (*13.06.1887 Füstenau +1.10.1944 Stutthof), die am 2.08.1923 nach Aurich zieht. Ihr gemeinsamer Sohn Wilhelm „Willi“ Wolff wird am 30.10.1924 in Aurich geboren.
Das Paar verlässt Aurich am 1.08.1929 und zieht nach Freren Krs. Lingen.
Iwan trennt sich später von seiner Frau Frieda. Der Sohn bleibt offensichtlich bei seiner Mutter.

In den 30ger Jahren emigriert Iwan in die Niederlande. Dort heiratet er Caroline Zeligman (*2.01.1894 Meerssen, NL), deren erster Ehemann, Isaak Polak, mit dem sie seit 1928 verheiratet war, 1936 verstorben ist.
Caroline Wolff-Zeligman betreibt ein Gästehaus in Amsterdam, Nieuwe Prinsengracht 25.

Iwan Wolff und seine Frau Caroline werden in Westerbork interniert, nach Auschwitz deportiert und dort am 26.02.1943 ermordet.

Seine erste Frau, Frieda Wolff geb. Stoppelmann lebt mit ihrem Sohn Wilhelm an ihrem Geburtsort Fürstenau. Beide werden am 13. Dezember 1941 in das Ghetto Riga deportiert. Frieda Wolff wird am 1. Oktober 1944 im KZ Stutthof (nahe Danzig) ermordet. Der Leidensweg ihres Sohnes führt über Stutthof (23. August 1944) und das KZ Natzweiler (südlich von Straßburg), wo er am 2.Dezember 1944 ermordet wir.

Bis auf den ältesten Bruder von Iwan, Wilhelm Wolff Wolff (1881 – 1924), der bereits 1924 verstarb, seine Schwester Frieda verh. Schoenthal, die bereits 1934 verstarb und seinen jüngsten Bruder Jonas, dem die Flucht in die USA gelang, wurden – ebenso wie er – alle seine Geschwister Opfer des Völkermordes.

Stolpersteine für seinen Bruder Benjamin „Benno“ Wolff (1883 – unbekannt) und dessen Frau Regina geb. Wolff (1890 – unbekannt) wurden in der Marktstraße 2 verlegt, wo Iwan mit seinen Geschwistern aufwuchs.

Für seinen Bruder Levi Wolff (1884-1942 Auschwitz), dessen Frau Marianne geb. Karseboom (1894 Emden – 1942 Auschwitz) und ihre Tochter Lydia (1922Emden – 1942 Auschwitz) wurden Breiter Weg 8 Stolpersteine verlegt.

Die Steine für seine Schwester Minna Stoppelmann geb. Wolff (1887 – 1942) und ihren Ehemann Gerson Stoppelmann sowie ihre beiden Kinder wurden am 17.07.2013 in der Wallstraße 8 verlegt.

Für seinen Bruder Hermann Wolff (1893 – 1945), dessen Frau Jeanette geb. Wolff und ihre fünf Kinder wurden Stolpersteine im Langen Kamp 15 verlegt.
Die Steine für seinen Bruder Daniel Wolff (1895 – 1944) und dessen Frau Henny geb. Hartogsohn (1891 – unbekannt) sowie deren vier Kinder werden 2015 in der Wallstraße 56 verlegt.
Nur Levis jüngster Bruder Jonas Wolff (1897 – 1981) kann mit seiner Frau Senta geb. Wolff (1903 – 1973) und ihren drei Kindern durch Flucht in die USA dem Völkermord entgehen. Für sie wurden in der Osterstraße 25 Stolpersteine verlegt.

Recherche: und Eingabe: Hans Jürgen Westermayer
(Stand 17.01.2023)
Foto:
Opfergruppe: Juden
Quellen: Gedenkbuch Bundesarchiv
Meldekarte Aurich, NLA Aurich
Datenbank: https://www.online-ofb.de/famreport.php?ofb=juden_nw&ID=I6006&lang=de
Datenbank: https://www.geni.com/people/Iwan-Wolff/6000000031588528711
Literatur:
Patenschaft:
Verlegetermin: Für Iwan Wolff wurde in Aurich kein Stolperstein verlegt, da er bereits 1929 Aurich verließ.

 

 

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