Abraham Wolffs

Veröffentlicht: 23. Januar 2010 von westermayer in Verlegung

 Abraham WOLFFS
geboren am 28. März 1868 in Aurich

Straße: zuletzt wohnhaft in Stettin
Todesdatum: 12. Februar 1940 Deportation Glusk Ghetto
Todesort: unbekannt
Abraham Wolffs wird am 28. März 1868 in Aurich geboren. Er war das älteste von sieben Kindern der Eheleute Wolff Benjamin Abraham Wolffs (9.11.1839 Aurich – 26.12.1912 Aurich) und Gelli Cosmann Wolffs geb. Hoffmann (16.06.1843 Aurich – 19.02.1884 Aurich). Abraham verlor seine Mutter schon mit 15 Jahren, sein Vater hat danach noch einmal geheiratet (Fanny Wolffs 1856-1934).

Abraham zieht aus Aurich nach Stettin. Leider wissen wir nichts über sein Leben dort.
Am 12. Februar 1940 wird er nach Glusk Ghetto deportiert. Hier verliert sich seine Spur.

Im November 1939 hatte die SS-Führung beschlossen, im Distrikt Lublin ein sogenanntes „Judenreservat“ für Juden aus dem Reich einzurichten. Von Dezember 1939 bis Februar 1940 wurden zehntausende Juden aus dem Deutschen Reich und den neugeschaffenen „Reichsgauen“ in die Umgebung von Lublin deportiert. Nach dem Stopp der Deportationen wurden einige Deportierte nach Lublin verbracht, andere in kleinere Ghettos in Piaski, Glusk und Bełżyce.
1940 fanden in Lublin und Umgebung zahlreiche Razzien durch SS- und Polizeieinheiten statt, die dabei ergriffenen Juden wurden zur Zwangsarbeit in Arbeitslager in der Gegend um Bełżec verbracht und dort zum Bau von Grenzbefestigungen eingesetzt. Viele von ihnen starben unter den dort herrschenden Bedingungen.

Zu den Geschwistern von Abraham Wolffs:
Zwei seiner Geschwister (Cossmann Wolff 1870-1873 und Sara 1874-1876) sterben bereits im Kindesalter. Über die jüngste Schwester Sara (*31.10.1882) konnten wir nichts in Erfahrung bringen.

Seine Schwester Clara „Clärchen“ Wolff geb. Wolffs heiratete den Auricher Schlachter Levy Abraham Wolff (1862-1937) und hatte mit ihm vier Kinder. Sie wohnte in der Osterstraße 25, floh 1938 zu ihrem Sohn Abraham Levy Wolff nach Groningen in die Folkingerstraat 19, wurde am 12. März 1943 im Durchgangslager Westerbork interniert, kurz darauf in das Vernichtungslager Sobibor deportiert und dort am 25. März 1943 ermordet.

Sein Bruder Joseph heiratete Ida Dannenberg und hatte mit ihr zwei Kinder. Sie wohnten zunächst bis 1926 in Aurich, dann in Wittmund und Leer. Als sie gezwungen waren, Ostfriesland zu verlassen, zogen sie nach Berlin. Von dort wurden Joseph und Ida Wolffs am 5. September 1942 in das Ghetto Riga deportiert und ermordet. Als ihr Todesdatum gilt der 8. September 1942.
Ihre Kinder konnten dem Völkermord durch Flucht nach Israel entkommen. Sie kamen 1992 zur „Woche der Begegnung“ nach Aurich.

Für Clara Wolffs wurde am 24.06.21 ein Stolperstein in der Osterstraße 25 verlegt.
Für Joseph Wolff wird ein Stolperstein in Leer verlegt.

 

 

Recherche und Eingabe: Hans Jürgen Westermayer
(Stand 20.01.2023)
Foto:
Opfergruppe: Juden
Quellen: Gedenkbuch Bundesarchiv

Datenbank: https://www.online-ofb.de/famreport.php?ofb=juden_nw&ID=I8069&lang=de

Ghetto Glusk: https://de.wikipedia.org/wiki/Ghetto_Lublin

 

Literatur:  

 

Patenschaft:
Verlegetermin: Für Abraham Wolffs wurde in Aurich kein Stolperstein verlegt, da sein letzter frei gewählter Wohnort in Stettin lag.

 

 

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