Dr. Manfred Louis HOFFMANN
geboren am 20. Oktober 1907 in Aurich
| Straße: | Wallstraße 20 |
| Todesdatum: | Überlebt, Flucht in die USA 1939 |
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Manfred ist das erste Kind der Familie Louis Lazarus und Lina Hoffmann. Er hat noch einen jüngeren Bruder Harri. Sein Vater Louis Lazarus betreibt mit seinem Sohn Harri und Lazarus’ Bruder Jakob Zwi eine Tischlerei und einen Möbelhandel. Manfred macht 1926 sein Abitur am Ulricianum als Jahrgangsbester, studiert Medizin und lebt mehrfach in Köln und Hamburg. Am 14.01.1938 heiratet er Rosi Ronsheim aus Abterode bei Eschwege in Nordhessen. Er hat seine Praxis und Wohnhaus in der Wallstraße 24. Am 30. September 1938 verliert er per 4. Verordnung zum Reichsbürgergesetz seine Approbation. Er darf sich nicht mehr Arzt, sondern nur noch Krankenbehandler nennen. Zuvor verliert er in Aurich schon viele nichtjüdische Patienten, die ihn aus Angst vor Denunziation nicht mehr aufsuchen. Er muss deshalb weite Fahrten in Ostfriesland und bis ins Emsland unternehmen, um seine jüdischen Patienten aufzusuchen.Widerruflich wird ihm am 11.11.1938 auf Vorschlag der Reichsärztekammer §2 der 4. VO zum Reichsbürgergesetz gestattet, den ärztlichen Beruf mit Auflagen auszuüben: • Sie dürfen sich nicht als Arzt oder ä. Sanitätsrat bezeichnen. • Sie haben ein Schild zu führen das auf blauem Grund einen gelben Kreis mit blauem Davidstern zeigt. Dieses Zeichen auf Rezepten, Briefbogen usw. zu führen. Zu vermerken ist: zur ärztlichen Behandlung ausschließlich von Juden berechtigt. • Sie dürfen keine Krankheitserreger züchten, Impfstoffe oder Sera herstellen und syphilis-diagnostische Blutuntersuchungen vornehmen. Zuvor in der Reichspogromnacht stürmen SA-Leute seine Wohnung und zerstören sämtliche Praxisgegenstände, Türen und Fenster. Sie entwenden ihm sein Auto, ein Fahrrad und einen Photoapparat im Wert von insgesamt 1.800 RM. 500 RM in bar werden beschlagnahmt. Zuvor schlägt eine Pistolenkugel über dem Bett seiner Frau in die Wand. Manfred wird mit vielen anderen und seinem Bruder festgenommen und in das KZ Sachsenhausen gebracht (wie sein Cousin Werner). Erst nach vielen Wochen wird er entlassen. Wahrscheinlich körperlich und seelisch schwer misshandelt und geschädigt – so die Schilderung seines mitinhaftierten Cousins. Die Familie wandert am 9.03.1939 von Hamburg mit seinen Eltern, Bruder, Schwägerin und deren Eltern, nach Amerika aus. Er wohnt mit seiner Familie in Chicago. 1942 wird Sohn Howard geboren. Es müssen schwere und wirtschaftlich enge Jahre gewesen sein. Wohnung und Praxis waren über einem Laden in der Devon Avenue, einer stark befahrenen Ausfallstraße. Alle schlafen in einem Raum. Wohnzimmer und Praxis-/ Patientenempfang sind ein Raum. Zusätzlich lebt sein Vater, in Amerika Witwer geworden, in seiner Familie.
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| Recherche: Jörg Peter Eingabe: Hans Jürgen Westermayer(Stand 3.01.2018) |
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| Foto: | Bildnachweis Bild 2, 3 – Carol Kain |
| Opfergruppe: | Juden |
| Quellen: | – Staatsarchiv Aurich: Rep. 20 Nr. 743 – Meldeblätter – Kennkarten – Korrespondenz mit Nachkommen |
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| Patenschaft: | Sparkasse Aurich-Norden |
| Verlegetermin: | 23. Oktober 2017 |




