Prof. Adolf Friedrich JENSEN
geboren am 21. Januar 1878 in Landwehr bei Kiel
| Straße: | Oldersumer Str. 74 (Ort des Verstecks) |
| Todesdatum: | 6. Februar 1965 |
| Todesort: | Aurich |
| Adolf Friedrich Jensen wird am 21. Januar 1878 in Landwehr bei Kiel geboren. Sein Vater war dort Gutsinspektor auf dem Gut Quarmbeck. Adolf hat vier Brüder und vier Schwestern und wächst mit einer Gouvernante auf.
Nach der Lehrerausbildung beginnt er 1899 seine Berufstätigkeit als Lehrer in Kiel. 1903 wird er nach Lauenburg versetzt, 1905 nach Hamburg. Im Jahr 1933 wird der Sozialdemokrat (Parteimitglied seit 1907) Adolf Jensen von den Nazis aus dem braunschweigischen Staatsdienst entlassen. Danach versucht er seinen Lebensunterhalt mit Privatunterricht zu verdienen und unterrichtet ab 1942 verwundetet deutsche Soldaten in Utrecht (NL). Seine Äußerungen „Juden seien auch nur Menschen“ werden von einer Agentin kolportiert und bringen ihn vor den Kriegsgerichtshof in Den Haag. Dort wird er zum Tode verurteilt, aber mit Rücksicht auf sein Alter nicht hingerichtet. Als ihm kolportiert wird, dass er „auf der Flucht erschossen“ werden soll, flieht er aus den Niederlanden, erst mit dem Zug, dann zu Fuß über die Grenze und schließlich mit „Jan-Klein“ von Leer nach Aurich zu seiner Schwester. Bei ihr in Haxtum 49, heute: Oldersumer Straße 74 wird er auf dem Dachboden versteckt und kann sich nur in den Nachtstunden im Garten an frischer Luft bewegen. Nach Kriegsende wird er 1946 von der Technischen Hochschule in Braunschweig rehabilitiert, lehnt aber eine Lehrtätigkeit ab. Stattdessen hilft er in Aurich dabei, die SPD im Landkreis wieder aufzubauen. In Aurich unterstützt Adolf Jensen die Gründung einer Ortsgruppe der SPD und hilft bei den Vorbereitungen für die anstehenden Wahlen zum Stadtrat und Kreistag. Am 3.06.1963 wird ihm das „Verdienstkreuz erster Klasse der Bundesrepublik Deutschland“ verliehen. Von 1963 an wohnt Adolf Jensen im Wilhelminenholz 4. |
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| Recherche und Eingabe: Hans Jürgen Westermayer (Stand 1.02.2023) |
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| Opfergruppe: | Politisch Verfolgte |
| Quellen: | https://de-academic.com/dic.nsf/dewiki/2232567 |
| Literatur: | Groeneveld, Albert: Professor Adolf Jensen 23.01.1878 – 6.02.1965. Ein Sozialdemokrat und Schulreformer von ganzem Herzen, Aurich 2020
Jensen, Adolf; Lamszus, Wilhelm: Unser Schulaufsatz ein verkappter Schundliterat: ein Versuch zur Neugründung des deutschen Schulaufsatzes für Volksschule und Gymnasium, Hamburg, 1910 |
| Patenschaft: | IGS Aurich |
| Verlegetermin: | x.04.2023 (in Planung) |


