Helmut WOLFF
geboren am 8. Mai 1929 in Aurich
| Straße: | Wallstraße 56 |
| Todesdatum: | Unbekannt, Deportation nach Auschwitz am 6.10.1944 |
| Todesort: | Auschwitz |
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Helmut Wolff wird am 8. Mai 1929 als jüngstes von vier Kindern seiner Eltern Daniel Wolff und Henny Wolff geb. Hartogsohn in Aurich geboren. Er wächst bei seiner Familie in der Fockenbollwerkstraße 12 auf. Im Jahr 1936 zieht die Familie vermutlich aus wirtschaftlichen Gründen, da der Vater seinen Betrieb als Schlachter und Viehhändler aufgrund der Repressalien aufgeben musste, in die Wallstraße 56 um. Daniel und Henny planen, mit dem zehnjährigen Sohn Helmut in die Niederlande auswandern, doch der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges macht diese Pläne letztendlich zunichte. Als alle jüdischen Einwohner Aurichs Anfang 1940 die Aufforderung erhalten, Ostfriesland bis zum 1. April zu verlassen, ziehen Daniel und Henny nach Dortmund, in die Märkische Straße 70. Später sind sie unter der Adresse Ostenhellweg 41 gemeldet. Da sie nicht wissen, ob und wann sie eine ausreichend große Unterkunft finden, wird der elfjährige Helmut in Köln, vermutlich in einem jüdischen Kinderheim, untergebracht. Viele Kinder aus Ostfriesland wurden damals vorübergehend nach Köln oder Hildesheim geschickt. Sowohl Helmut als auch Senta ziehen später jedoch auch nach Dortmund, wobei das genaue Datum hierfür nicht bekannt ist. Daniel, seine Frau Henny und ihr Sohn Helmut werden am 29. Juli 1942 von Dortmund aus nach Theresienstadt deportiert (Transport X/1, Liste s.u.). Über zwei Jahre leben sie in dem Ghetto. Am 28. September 1944 muss sich Daniel von seiner Frau und seinem Sohn Helmut verabschieden: Er wird von Theresienstadt nach Auschwitz, ins Vernichtungslager, deportiert. Er wird dort vermutlich direkt nach seiner Ankunft ermordet. Daniel wurde 58 Jahre alt. Sein vierzehnjähriger Sohn Helmut und seine Frau Henny werden nur acht Tage nach ihm nach Auschwitz deportiert und dort ebenfalls umgebracht. Lediglich zwei der Kinder, Ernst und Caroline, überleben den Holocaust.In der Biografie von Helmuts Vater Daniel Wolff finden sich ausführliche Informationen über seine Eltern und Geschwister. Hier der Text der Konfirmanden: Wir haben im Staatsarchiv Aurich ein Photo von ihm gefunden, das ihn als 10-jährigen Jungen zeigt. Er trägt dabei eine Trachtenhose. Mit seinem Bruder Ernst Wolff haben wir am 15.10.2014 telefoniert und ihm eine E-Mail gesandt. Sein Bruder Ernst Wolff war 5 Jahre älter als Helmut. Er hat erzählt, dass er selbst im Alter von 14 Jahren nach Holland geflüchtet ist. Dort ist er 1942 gefangen genommen worden und nach Westerbork ins KZ gekommen. Von dort kam er nach Theresienstadt, nach Auschwitz, Schwarzheide und wieder nach Theresienstadt, wo er seine Eltern und seinen Bruder wiedertraf. Als er aus dem KZ befreit wurde, wog er nur noch 27kg. Er konnte nicht mehr laufen. Am Tag vor dem Abtransport konnte er wählen, ob er lieber mit dem LKW transportiert werden möchte. Er entschied sich, doch zu Fuß zu gehen. Das war seine Rettung. Der LKW wurde während des Transports am nächsten Tag zerbombt. Jetzt lebt Ernst Wolff in Israel. Er ist 90 Jahre alt (2015) und lebt in einem Altersheim. Seine Frau ist am 3. Oktober 2014 verstorben. Die Kosten des Altersheims sind so hoch, dass er sie kaum bezahlen kann. |
| Recherche: Konfirmandengruppe der ev. – ref. Kirche Aurich (2015) und Sandra Weferling Eingabe: Hans Jürgen Westermayer (Stand 2.03.2020) |
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| Foto: | https://photos.yadvashem.org/photo-details.html?language=en&item_id=976650&ind=8 NLA, Kennkarte Helmut Wolff, 1939 |
| Opfergruppe: | Juden |
| Quellen: | Staatsarchiv Aurich: Meldekartei; Liste der Häuser in jüdischem Besitz, Juni 1939; Rep. 248, Nr. 943 |
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| Patenschaft: | Konfirmandengruppe Ev.-ref. Kirche Aurich 2015 |
| Verlegetermin: | 27. Januar 2015 |




