Johanne Aron

Veröffentlicht: 8. März 2010 von westermayer in Verlegung

Johanne ARON
geboren am 18. Januar 1904 in Aurich

Straße: Oldersumer Str. 53 (ehemals Georgstr. 53)
Todesdatum: 15. Dezember 1942
Todesort: Auschwitz
Johanna ist das zweite Kind von Sophie Aron, geb. Aron und Gottschalk Aron Hirsch. Ihr Vater betreibt in der Norderstr. 37 ein Optikergeschäft, ihre Mutter arbeitet als Putzmacherin. Sie hat noch zwei Geschwister: den älteren Bruder Hermann, geboren 2.08.1901, und die jüngere Schwester Paula, geboren 4.10.1905. Johanna arbeitet wie ihre Mutter und ihre Schwester als Näherin und Schneiderin.

Nach dem Tod des Vaters, der am 19. November 1919 einem Schlaganfall erliegt, zieht die Familie in die Georgstraße 53 (heute Oldersumer Str. 53), einem großen Haus, in dem noch eine Witwe eines Predigers, ein Referendar und eine Hausdame wohnen.

Johanna zieht es im März 1932 ein erstes Mal in die Niederlande, nach Sneek in die Provinz Friesland. Am 1. Dezember 1933 meldet sich Johanna mit ihrer Schwester Paula nach Amsterdam ab. Vielleicht haben sie die Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler im Januar 1933 richtig gedeutet.

Im Oktober 1935 folgen auch ihre Mutter Sophie und ihr Bruder Hermann nach Amsterdam. Hermann, der sich am 6. Februar 1936 wieder nach Essen abmeldet, werden sie nicht wiedersehen. Sein weiteres Schicksal ist bis jetzt noch nicht geklärt, er wird 1954 für tot erklärt.

Johanna verbringt mit ihrer Schwester Paula und ihrer Mutter Sophie die kommenden Jahre zusammen in Amsterdam. Im Februar 1941 wohnen die drei Frauen aus Aurich in der „Nieuwe Keizersgracht “, eine Straße, in der viele Juden lebten. Am 28. Januar 1942 kann sie noch an der Hochzeit ihrer Schwester Paula teilnehmen.

Am 10. Mai 1940 werden die Niederlande von der deutschen Wehrmacht besetzt. Die Deutschen beschließen Ende 1941, das Lager in Westerbork als zentrales Sammellager für die bevorstehende Deportation der sich in den Niederlanden aufhaltenden Juden einzurichten. Ab Juli 1942 treffen Juden aus allen Teilen des Landes in Westerbork ein. Auch Johanna wird wie ihre Schwester und ihr Schwager in Westerbork interniert. Am 12. Dezember 1942 wird sie von dort mit 757 weiteren Juden nach Auschwitz deportiert. Der Zug erreicht Auschwitz am 14. Dezember, einen Tag später am 15. Dezember wird sie ermordet.

Gunter Demnig bei der Arbeit

Recherche: Astrid Parisius
Eingabe: Hans Jürgen Westermayer
(Stand 7.03.2018)
Fotos von der Verlegung: Günther Lübbers
Opfergruppe: Juden
Quellen: NLA- Standort Aurich- : Meldekartei der Stadt Aurich (Dep. 34 C Nr. 1203/1)

Auskunft von Jose Martin, Erinnerungszentrum Lager Gedenkstätte Westerbork
Datenbank: Joods Monument (https://www.joodsmonument.nl/)

Literatur:
Patenschaft: Arno Wirdemann
Verlegetermin: 14. Dezember 2013

 

 

 

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