Paul ROSENTHAL
geboren am 26. Mai 1889 in Altona
| Straße: | Rudolf-Eucken-Allee 4 |
| Todesdatum: | 1. Januar 1944 |
| Todesort: | Theresienstadt |
| Paul Rosenthal wird am 26. Mai 1889 in Altona bei Hamburg geboren. Im Alter von fünfzehn Jahren zieht Paul nach Aurich, möglicherweise macht er hier eine Ausbildung zum Kaufmann, es ist jedoch unklar, in welchem Betrieb. In Aurich lernt er seine spätere Frau Elisabeth Kirchner aus Oberellenbach kennen, die im Piqueurhof als „Servierfräulein“ arbeitet.
Paul und Elisabeth heiraten am 5. September 1925. Das Paar ist für damalige Verhältnisse schon eher „älter“ – Paul ist 36, Elisabeth 29 Jahre alt. Die beiden wohnen zunächst in der Hafenstraße 14, am 10. Juni 1926 ziehen sie in die Norderstraße 24. Ein halbes Jahr darauf, im Dezember 1926, konvertiert Elisabeth dann zum Judentum – sie war ursprünglich evangelisch-lutherisch. Im Oktober 1927 schließlich ziehen Paul und Elisabeth in das Haus in der Rudolf-Eucken-Allee 4 um. Hier sollten sie bis zum März 1939 leben, als sicherlich wirtschaftliche Schwierigkeiten beide zwingen, in die Julianenburger Straße Nr. 3 umzuziehen. Als die Auricher Judengemeinde im Februar 1940 die Nachricht erhält, dass alle jüdischen Einwohner Ostfriesland bis zum 1. April 1940 zu verlassen haben, meldet sich zunächst Paul alleine ab, um für sich und seine Frau eine neue Bleibe zu finden. Paul zieht nach Hamburg, wo er eine Wohnung in der Papagoyenstraße 1 findet. Am 4. März verlässt auch Elisabeth Aurich für immer und meldet sich nach Hamburg zu ihrem Mann ab. Später zieht das Paar nach Berlin um, wo es in der Rosenthaler Straße 65 eine Unterkunft findet. Von hier wird Paul schließlich im Sommer 1942 nach Theresienstadt deportiert, Elisabeth bleibt allein in Berlin zurück: Obwohl Elisabeth zum Judentum konvertiert war, wurde sie nicht gemeinsam mit ihrem Mann deportiert. Elisabeth wurde als „Geltungsjüdin“ betrachtet und wurde daher zunächst von der Deportation ausgenommen. Zu einer Deportation von Elisabeth sollte es jedoch auch später nicht mehr kommen: Am 1. Januar 1944 wird Paul in Theresienstadt ermordet, genau sechs Monate später, am 1. Juli, nimmt Elisabeth sich das Leben. Sie wurde 48 Jahre alt, ihr Mann Paul 55. Erschreckend bei der Recherche war, dass über Paul Rosenthal kaum Informationen zu finden waren – er und seine Frau hatten keine Kinder und keinen bedeutenden Besitz, so dass keine Unterlagen und Akten entstanden. Paul war bis zu dieser Recherche nicht einmal als Opfer des Nationalsozialismus im Gedenkbuch des Bundesarchivs aufgeführt. Die Stolpersteinverlegung trägt damit in ganz besonderer Weise dazu bei, dass auch Paul Rosenthal nicht vergessen wird. |
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| Recherche: Sandra Weferling Eingabe: Hans Jürgen Westermayer (Stand 2.03.2020) |
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| Opfergruppe: | Juden |
| Quellen: | Staatsarchiv Aurich: Meldekartei
http://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/directory.html XXXX Akten Arolsen |
| Literatur: | https://de.wikipedia.org/wiki/KZ_Theresienstadt |
| Patenschaft: | Sandra Weferling und Heiko Schlake |
| Verlegetermin: | 3. Juli 2015 |
