Senta Wolff

Veröffentlicht: 8. März 2010 von westermayer in Verlegung

Senta Sara WOLFF
geboren am 26. August 1922 in Aurich

 

Straße: Wallstraße 56
Todesdatum: Unbekannt, Deportation nach Zamosc ab Dortmund am 30.04.1942
Todesort: Unbekannt

Senta Sara Wolf

Senta Wolff wird am 26. August 1922 als drittes von vier Kindern ihrer Eltern Daniel Wolff und Henny Wolff geb. Hartogsohn in Aurich geboren. Senta wächst bei ihrer Familie in der Fockenbollwerkstraße 12 auf.
Nach dem Umzug in die Wallstraße 56 im Jahr 1936 geht Senta „in Stellung“ bei Familie Sternberg, später arbeitet sie als Hausmädchen bei Knurrs – beides bekannte Kaufmannsfamilien.

Später findet sie einen Platz auf einem Lehrgut das sie auf eine Auswanderung nach Palästina vorbereitet soll, dem Gut Gehringshof bei Fulda. Mit einer abgeschlossenen landwirtschaftlichen Ausbildung konnte man von der britischen Regierung, die Palästina damals verwaltete, ein Zertifikat zur Einwanderung erhalten. Die Anzahl der Zertifikate, die es erlaubten, nach Palästina zu immigrieren, war jedoch sehr begrenzt. Senta erhält die begehrten Papiere nicht.

Spätestens im Herbst 1941, als die Ausbildungsstätte von den Nationalsozialisten geschlossen wird, zieht sie nach Dortmund. Es spricht allerdings einiges dafür, dass Senta nicht bei ihren Eltern und Helmut in der Wohnung im Ostenhellweg eingezogen ist, da sie nicht mit diesen gemeinsam deportiert wird: Senta wird bereits am 30. April 1942 nach Zamosc deportiert. Diese Deportation wird ausführlich dargestellt in: Ralf Piorr / Peter Witte (Hg.), Ohne Rückkehr. Die Deportation der Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg nach Zamość im April 1942 (auch als PDF, s. u.).
An diesem Tag werden 790 Menschen in das Ghetto in Polen verbracht, der Zug kommt am 3. Mai 1942 an. Wenige Tage zuvor waren bereits zwei Züge mit insgesamt fast 2000 Gefangenen aus Theresienstadt in Zamosc angekommen. Die vielen Neuankömmlinge werden im Ghetto notdürftig untergebracht und schnellstmöglich weiter deportiert: Keinen Monat später sind von den fast 3000 Menschen, die Anfang Mai angekommen waren, nur noch rund 1000 im Ghetto. Das Schicksal von Senta bleibt im Dunkeln, von ihr fehlt jede Spur.
In der Biografie von Sentas Vater Daniel Wolff finden sich ausführliche Informationen über ihre Eltern und Geschwister.

Recherche: Sandra Weferling
Eingabe: Hans Jürgen Westermayer
(Stand 2.03.2020)
Foto: Senta: https://photos.yadvashem.org/photo-details.html?language=en&item_id=9029023&ind=29
Opfergruppe: Juden
Quellen: Staatsarchiv Aurich: Meldekartei; Liste der Häuser in jüdischem Besitz, Juni 1939; Rep. 248, Nr. 943
http://www.schoah.org/schoah/todesmarsch.htm
http://en.wikipedia.org/wiki/Atlit_detainee_camp
http://www.hagalil.com/archiv/2000/11/patria.htm
Literatur: http://de.wikipedia.org/wiki/Gehringshof, Zugriff vom 3.12.2014
http://fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof, Zugriff vom 3.12.2014
Ralf Piorr / Peter Witte (Hg.), Ohne Rückkehr. Die Deportation der Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg nach Zamość im April 1942,
auch als PDF:
http://zamosc-jews.com/wb/media/articles/shoa/Deportation%20Arnsberg-Zamosc_April1942.pdf
Patenschaft:

Verlegetermin:

Rosemarie und Hans-Hermann Harms

27.01.2015

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