Sophie ARON geb. Aron
geboren am 21. Januar 1873 in Leer
| Straße: | Oldersumer Str. 53 (ehemals Georgstr. 53) |
| Todesdatum: | 5. Februar 1943 |
| Todesort: | Auschwitz |
| Sophie Aron wird am 21. Januar 1873 in Leer geboren. Ihre Eltern sind der Optiker Abraham Hirsch Aron und Johanne Meyer, geb. David. Sie hat noch drei Brüder, Adolf Aron [siehe: Stolperstein in der Norderstr. 8], geboren 1869, Louis geboren 1875 und den jüngsten Bruder Moritz (auch Moses) 1878.
Sophie Aron erlernt den Beruf der Putzmacherin und ist 28 Jahre alt, als sie am 3. März 1901 in Leer den in Aurich wohnenden Optiker und Brillenhändler Gottschalk Hirsch Aron heiratet. Gottschalk, geboren am 31.12.1842, stammt aus der Nähe von Bremen, aus Lesum, Kreis Blumenthal. Sophie zieht zu ihrem Mann nach Aurich, der in der Norderstraße 37 sein Optikergeschäft betreibt. Ihr Sohn Hermann kommt am 2. August 1901 in Aurich zur Welt. Ihr zweites Kind Johanna wird drei Jahre später geboren, am 18. Januar 1904. Ihr drittes Kind Paula bringt sie in ihrer Heimatstadt Leer am 4. Oktober 1905 zur Welt. Zwei Wochen später kehrt Sophie aber wieder nach Aurich zurück. Ihr Ehemann Gottschalk Hirsch Aron stirbt am 19. November 1919 im Alter von 76 Jahren an einem Schlaganfall und Sophie verlässt das gemeinsame Haus in der Norderstraße wahrscheinlich kurz nach dem Tod ihres Ehemannes. Im Auricher Adressbuch von 1926 ist sie unter ihrer neuen Anschrift verzeichnet: Georgstraße 53. Hier sind auch ihre Kinder Hermann, Johanna und Paula gemeldet. Es war ein großes Haus mit mehreren Wohnungen. Außerdem wohnen in diesen Jahren hier noch die Witwe eines Predigers, ein Referendar und eine Hausdame. Im Dezember 1933 verlassen ihre Töchter Aurich und ziehen in die Niederlande. Anfang Oktober 1935 folgt Sophie mit ihrem Sohn Hermann den beiden Töchtern in das vermeintlich sichere Amsterdam. Doch am 10. Mai 1940 werden die Niederlande von der deutschen Wehrmacht besetzt. Hermann, der sich 1936 Richtung Ruhrgebiet abmeldet, gilt seitdem als verschollen. Im Februar 1941 wohnen die drei Frauen aus Aurich noch in der „Nieuwe Keizersgracht 74 I“, eine Straße, in der damals viele jüdische Flüchtlinge leben. Sophie kann noch im Januar 1942 miterleben, wie ihre Tochter Paula den Angestellten Maurits Leonardus Blitz (geboren 24. April 1903) heiratet. Dann wird sie von ihren Töchtern getrennt, die 1942 im Lager Westerbork interniert und nach Auschwitz deportiert werden. Am 14. Januar 1943 wird die mittlerweile 69-jährige Sophie Aron nach Vught und in das Lager Herzogenbosch gebracht. Ihr Leidensweg ist aber noch nicht zu Ende. Schon zwei Wochen später, am 29. Januar, wird sie mit weiteren 436 alten und kranken jüdischen Gefangenen in das Lager Westerbork überführt. Am 2. Februar 1943 erfolgt die Deportation in das Vernichtungslager Auschwitz, wo sie am 5. Februar 1943 ermordet wird. Von ihren nächsten Angehörigen überlebt nur ein Neffe, der Sohn ihres Bruders Moritz. Er kann sich nach Uruguay retten. Ihr Bruder Louis flieht in die Niederlande, er wird vom Lager Westerbork am 17. März 1943 nach Sobibor deportiert. Vermutlich kommt auch Moritz in den Vernichtungslagern um. |
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| Recherche: Astrid Parisius Eingabe: Hans Jürgen Westermayer (Stand 7.03.2018) |
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| Fotos von der Verlegung: | Günther Lübbers |
| Opfergruppe: | Juden |
| Quellen: | NLA- Standort Aurich- : Meldekartei der Stadt Aurich (Dep. 34 C Nr. 1203/1) Auskunft von Jose Martin, Erinnerungszentrum Lager Gedenkstätte Westerbork |
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| Patenschaft: | Staatsarchiv Aurich |
| Verlegetermin: | 14. Dezember 2013 |


