Gitta SECKELS geb. Wolff
geboren am 1. April 1896 in Frielendorf Kr. Zeigenhain (Hessen)
| Straße: | Osterstraße 30 |
| Todesdatum: | Flucht in die USA am 27. März 1937 |
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| Gitta Wolff (lt. Geburtsurkunde „Gieta“) wird am 1. April 1896 als Tochter des Handelsmannes Salomon Wolff und seiner Ehefrau Bertha Wolff geb. Levisohn in ihrem Haus in Frielendorf im Haus Nr. 109 geboren.
Im Jahr 1928 heiratet Gitta den Kaufmann Jacob Seckel Seckels und zieht zu ihm nach Aurich in die Osterstr. 30. Kinder haben die beiden keine. Nach der Flucht in die USA betreuen sie Pflegekinder, darunter auch den Sohn ihrer Schwägerin Georgine, Joseph Haberer. Als ältester Sohn der Eltern Sophie (*18.07.1864 +1942?) und Joseph Seckel Seckels (*18.01.1861 +25.02.1936) wird Jacob Seckels am 22. September 1891 in Aurich in eine alte Kaufmanns- und Bankiersfamilie geboren. Ihm folgen die drei Schwestern Jacob, Elise, Georgine und Ottilie. Sein Vater Joseph Seckel Seckels wird am 18. Januar 1861 in Aurich als Sohn von Joseph Jacob Feibelmann Seckels (*20.03.1823 Aurich +1.02.1900 Aurich) und Dine Moses Seckels geb. Cohen (*6.02.1823 Neustadtgödens +16.96.1908 Aurich) geboren. Der Sohn Jakob Seckels arbeitet ebenfalls in dem Geschäft seines Vaters und Großvaters. Als Joseph Seckel Seckels an den Folgen eines vermutlich absichtlich herbeigeführten Verkehrsunfalls durch „Braunhemden“ am 25. Februar 1936 verstirbt, bleibt seiner Frau Sophie, sowie seinem Sohn Jacob und dessen Frau Gitta Seckels nichts anderes übrig, als die Koffer zu packen. Sophie Seckels, die am 27. März 1937 zu ihrer Tochter Ottilie Gottschalk nach Krefeld zieht, muss Krefeld am 22 Sohn April 1942 gemeinsam mit ihrer Tochter Ottilie und deren Tochter Henriette (*19.09.1927) in einem Deportationszug mit 900 Juden mit dem Ziel „Durchgangsghetto“ Izbica in Polen verlassen. Der Zug erreicht Izbica am 24.April 1942. Dann verlieren sich die Spuren von Sophie, Ottilie und Henriette. Dem Ehemann von Ottilie, Emmanuel Gottschalk, gelang noch am 31.10.1938 die Flucht nach Mexico/Cuba. Frau und Kind konnten ihm nicht mehr folgen. Auch die beiden anderen Töchter von Joseph und Sophie werden Opfer des Völkermordes. Elise heiratet Sally Halpern und zieht nach Konstanz. Am 28.06.1939 flieht die Familie nach Brüssel, wird dort aber interniert, am 20.09.1943 ab Mechelen nach Auschwitz deportiert und ermordet. Georgine heiratet am 31. Oktober 1927 Berthold Haberer (1882-1942) aus Villingen und zieht zu ihm in den Schwarzwald. Ihr Sohn Joseph wird am 31.Januar 1929 geboren, seine Eltern schicken Joseph mit einem Kindertransport im Dezember 1938 nach England. Die Eltern werden am 22.10.1940 ab Baden in das Internierungslager in Gurs (Frankreich) deportiert und am 10.08.1942 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Jacob, dem ältesten Kind von Joseph und Sophie Seckles, und seiner Frau Gitta Seckels gelingt es, vor August 1939 in die USA zu emigrieren. In Oakland, California, nimmt das kinderlose Paar Jugendliche auf, u.a. auch ihren Neffen Joseph Haberer, Sohn der Schwester Georgine aus Villingen, der über die Kindertransporte nach England gerettet werden konnte. Eine ausführliche Darstellung der Biografie der Familie Seckels findet sich bei der Biografie von Sophie Seckels auf dieser Homepage. |
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| Recherche: Jugend Projektgruppe der Matthäusgemeinde Wallinghausen Eingabe und Ergänzungen: Hans Jürgen Westermayer (Stand 8.04.2020) |
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| Opfergruppe: | Juden |
| Quellen: | Geburtsurkunde Gieta Wolff: https://digitalisate-he.arcinsys.de/hstamr/920/1552/max/00016.jpg
– StAA: Rep. 16/2, Nr. 1606; Rep. 107, Nrn. 1321, 2672 Rep. 251, Nrn. 392, 784; – Dep. 34 B, Nrn. 56, 1356. – http://www.villingen-schwenningen.de/statdtarchiv/joseph-haberer-preis/joseph-haberer.html – Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945 (http://www.bundesarchiv.de) |
| Literatur: | http://www.pro-stolpersteine-vs.de/biographien/BIO_3_haberer-berthold-u-georgine/index.php https://virtuellestolpersteine.wordpress.com/judische-familien/familie-berthold-haberer/https://de.wikipedia.org/wiki/Camp_de_Gurs#Deutschlandhttp://www.bildungswerk-ks.de/izbica/deportationen-von-und-nach-izbica-1 |
| Patenschaft: | Bernhard Siebelds |
| Verlegetermin: | 16. November 2019 |

