Paul FRANK
geboren am 20. März 1907 in Werlte
| Straße: | Wallstraße 12 |
| Todesdatum: | Unbekannt, Deportation nach Izbica am 22. April 1942 |
| Todesort: | Izbica |
| Paul Frank wird am 20.03.1907 in Werlte geboren. Er arbeitet als Landwirt.
Wo und wie er seine spätere Ehefrau Edith Wolffs aus Aurich (geb. 5.10.1909) kennengelernt hat, lässt sich nur vermuten. Edith ist die Tochter von Sarah Wolffs (geb. 20.10.1878) und dem Viehhändler und Schlachter Simon Cossmann Wolffs (geb. 14.9.1877). Am 17.05.1935 heiraten Edith Wolffs und Paul Frank. Noch im selben Jahr zieht Edith zu ihrem Ehemann und dessen Familie ins Emsland. Ihr Sohn Siegfried kommt am 4.06.1936 in Werlte zur Welt. Paul wird nach den Pogromen im November 1938, wie die jüdischen Auricher Männer, in das KZ-Sachsenhausen gebracht, wo er bis zum 17. Dezember 1938 gefangen gehalten wird. Vielleicht wollten sich Edith, Paul (und Siegfried) um Sarah Wolffs kümmern und sie nicht allein zurücklassen. Die Tochter Gelli hatte ja die Flucht nach England gewagt. Vielleicht reichte aber auch das Geld nicht, um zu emigrieren. Zusammen mit Sarah Wolffs müssen sie Aurich verlassen und nach Essen fliehen, kommen in einer Wohnung in der Schutzwehr 24 unter. Am 22. April 1942 werden Sarah, Edith, Paul und ihr sechsjähriger Sohn Siegfried von Düsseldorf aus in das Durchgangslager Izbica deportiert. In den Akten heißt es: „Am Mittwoch dem 22.4.1942, 11.06 Uhr, hat Transportzug Nr. Da 52 den Abgangsbahnhof Düsseldorf-Derendorf in Richtung Izbica mit insgesamt 941 Juden verlassen.“ [LAV NRW R, Mikrofilm A 28/2]. Zur Deportation nach Izbica am 22. April 1942: Im Herbst 1941 verschleppten die Nationalsozialisten bei Deportationen aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf die ersten Essener Juden nach Lodz und Minsk. Auf der Wannsee-Konferenz im Januar 1942 fiel die Entscheidung, alle Juden im deutschen Herrschaftsbereich zu vertreiben und zu ermorden. Die Gestapo bereitete für April 1942 einen weiteren Transport „nach Osten“ vor. Bombenangriffe auf Essen in der Nacht vom 12. zum 13. April 1942 veranlassten die Gestapo, viele der so genannten Judenhäuser zu räumen und die jüdischen Bewohner sofort in die leer stehenden Baracken am Holbeckshof einzuweisen. Nach wenigen Tagen wurden sie zusammen mit insgesamt 350 Essener Juden von hier nach Izbica im heutigen Ostpolen mit der Reichsbahn deportiert. In den nächsten Monaten ermordete die SS alle Deportierten. Ediths Schwester Gelli ist die einzige Überlebende der Familie. Sie hält sich von Mai bis August 1939 in Hannover auf. In dieser Zeit muss ihr Entschluss gefallen sein, nach England zu emigrieren. Schon am 22. August 1939 verlässt sie Aurich und heiratet noch im selben Jahr den Engländer William Henry Griffiths, einen „armen Telegraphenvorarbeiter“. Sie leben in Oswestry, einem kleinen Ort der Grafschaft Shropshire, in den West-Midlands in der Nähe zu Wales. |
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| Recherche: Astrid Parisius Eingabe: Hans Jürgen Westermayer (Stand 10.09.2019) |
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| Opfergruppe: | Juden |
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| Patenschaft: | Sparkasse Aurich-Norden |
| Verlegetermin: | 5. Dezember 2015 |
