Gisela Wallheimer verh. Freudenberger

Veröffentlicht: 13. Dezember 2010 von westermayer in Verlegung

Gisela WALLHEIMER verh. Freudenberger
geboren am 29. Juni 1929 in Aurich

Straße: Georgswall 23 (früher: Lindenstr. 12)
Todesdatum: 10.02.2021
Todesort:
Gisela Wallheimer wird am 29. Juni 1929 in Aurich geboren. Sie ist das zweite Kind der Eltern Levy Abraham und Jettchen geborene Plaut. Sie hat noch einen Bruder Abraham. Die Familie wohnt im Haus Lindenstraße 12 (s. Foto). 1939 müssen sie umziehen in ein sogen. Judenhaus in der Lilienstraße 9. Die Familie plant die Flucht.

Wohnstätte der Familie Levy Wallheimer: Haus Lindenstraße 12 heute Georgswall 23- Foto: Stadtarchiv

Am 15.03.1939 flüchtet sie mit ihrem Bruder ohne die Eltern zu ihrem Onkel Max Plaut nach Antwerpen. Am 21.11.1939 schiffen die beiden – heute würde man sagen als „unbegleitete Minderjährige“ – auf der SS MAASDAM in Antwerpen ein, Ankunft New York 16.12.1939. Laut Immigranten-Manifest ist die Zehnjährige ebenso wie ihr Bruder keine Polygamistin und keine Anarchistin.

Verlobungsanzeige der Eltern zum 6.11.1948 – Aufbau

Gisela heiratet Herbert Freudenberger aus Darmstadt. Herbert ist ebenfalls ein minderjähriges Flüchtlingskind. Am 14. März 1940 kommt er in einer Gruppe von Kindern mithilfe der Organisation German Jewish Children Aid in New York an. Er verlässt seine Eltern Richard Ferdinand und Gutta Freudenberger, welche den Holocaust nicht überleben.

Giselas Ehemann Herbert stirbt bereits 1975. Gisela lebt noch viele Jahre und  stirbt nach langer Krankheit am 10.02. 2021 in der Zeit dieser Recherche.
Gemeinsam haben sie drei Töchter.

Gisela Freudenberger geb. Wallheimer – Foto: Eliezer Szrolovits

Aus den Quellen ist ersichtlich, dass die Familien Freudenberger und Nachkommen in Queens, NY ein sehr religiöses Leben führen. In einem langen Nachruf beschreibt ein Enkel das Leben seiner Oma Gisela. Es soll von großen Schmerzens- und familiären Verlusterfahrungen in ihren jungen Jahren geprägt worden sein. Jedoch soll sie in jeder Weise gütig und lebensbejahend gewesen sein. Ihr großes Vertrauen auf den Allmächtigen hat sie als lebendiges Vermächtnis an eine große Schar von Kindern und Enkelkindern weitergereicht. So die Lobpreisungen dieses Nachrufs.

Recherche: Jörg Peter
Eingabe: Hans Jürgen Westermayer
(Stand 5.10.2021)
Foto:
Opfergruppe: Juden
Quellen: Meldekarte, NLA Aurich
Korrespondenz mit:- Nachkomme Mark Goldsmith,
– Karen Franklin – Director of Family Research am Leo-Baeck-Institute NY,
– Stadtarchiv Aurich

Immigrantenregister Ellis Island

Literatur:
Patenschaft: KVHS Aurich
Verlegetermin: 5. Oktober 2021

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