Max STERNBERG
geboren am 26. Mai 1889 in Aurich
| Straße: | Osterstraße 18 |
| Todesdatum: | 1938 Flucht in die USA, verstorben 23.04.1969 |
| Todesort: | Baton Rouge, Louisiana, USA |
| Eine Gruppe von Jugendlichen der Kirchengemeinde Victorbur hat zur Geschichte der Familie Sternberg recherchiert. Hier ihre Ergebnisse:
Max Sternberg, geboren am 26.05.1889 in Aurich, war der älteste Bruder von Erich Sternberg. Auch Max setzte die Tradition der Auricher Textilkaufleute Sternberg fort und stieg in das elterliche Geschäft mit ein. Er heiratet Frieda Wolff, geboren am 24.07.1894. Seine Frau Frieda (oft genannt „Ida“) Wolff, geboren am 24.07.1894, stammte ebenfalls aus Aurich. Sie hat viele ihrer engsten Verwandten im Holocaust verloren, ein Bruder Moritz starb 1942 im Ghetto Lodz, eine Schwester Erna im KZ Stutthof bei Danzig. Mitte der 1930er Jahre hatte sich Max Sternberg endgültig entschlossen, das elterliche Geschäft so gut wie möglich in Aurich weiterzuführen, selbst angesichts der immer stärker werdenden Bedrohungen durch die Nazis. Er wollte sich auch gerne um seine kranke Mutter Röschen kümmern. Der Lebensweg des Sohnes Manfred steht beispielhaft für die Sorge der jüdischen Familien um die Zukunft ihrer Kinder. Was war Mitte der 1930er Jahre richtig? Sollte man die Familie um jeden Preis zusammenhalten, selbst bei Lebensgefahr? Oder die Kinder an einen sicheren Ort schicken und so eventuell die Trennung für immer zu riskieren? Max und Ida Sternberg wollten nichts lieber, als ihren einzigen damals 14jährigen Sohn Manfred bei sich in Aurich zu behalten. Andererseits erlebten sie rund um sich herum so viel Schreckliches, das den jüdischen Familien angetan wurde, dass sie auch ahnten, welches Risiko sie damit eingingen. Schließlich kam es 1937 doch zur Auswanderung Manfreds. Seine Eltern blieben immer noch in Aurich, doch sein Onkel Leo Sternberg aus Emden, hatte sich mit seiner Familie auch zur Auswanderung nach Amerika entschlossen. Nach seinem Schulabschluss besuchte Manfred drei Jahre lang ein College, später die Louisiana State Universität in Baton Rouge. Kurz danach brach der Zweite Weltkrieg aus und der junge Manfred Sternberg wurde in den USA zum Militärdienst eingezogen. Am 15. Februar 1943 wurde er zum Dienst in der US-Army einberufen und am 20. Dezember 1945 aus dem Militärdienst entlassen. Max Sternberg verstarb am 23.04.1969, seine Ehefrau Frieda am 7.04.1986 im Alter von 91 Jahren. |
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| Recherche: Jugendliche der Kirchengemeinde Victorbur Eingabe: Hans Jürgen Westermayer (Stand 5.10.2021) |
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| Opfergruppe: | Juden |
| Quellen: | Niedersächsisches Landesarchiv Aurich Rep. 91, Nr. 263 OL C 1 www.ostfriesischelandschaft.de/fileadmin/user_upload/BIBLIOTHEK/Dokumente Adressbuch_Aurich_1926.pdf Polk`s Greater Baton Rouge City Directory 1943, R.L. Polk & Co Publishers, 202 Thomas Bldg, Dallas 1, Texas. Copyright 1943. |
| Literatur: | Hans J. Sternberg: Von Ostfriesland nach Louisiana. Flucht einer jüdischen Familie, Auszug des Buches „We were merchants“, hrsg. v. Rainer Wehlen und der DIG, Aurich 2012. |
| Patenschaft: | Paul Sternberg |
| Verlegetermin: | 5. Oktober 2021 |
