Dina SAMSON geb. Buxbaum
geboren am 24. November 1919 in Rennertehausen, Kreis Frankenberg-Eder
| Straße: | Esenser Straße 107 (füher: Sandhorst 8, Coldehörn) |
| Todesdatum: | Unbekannt (Deportation nach Auschwitz am 2.03.1943) |
| Todesort: | Auschwitz |
| Dina Samson, geboren als Dina Buxbaum am 24.11.1919 in Rennertehausen Kreis Frankenberg-Eder, wohnte in Aurich Sandhorst, Gut Coldehörn. Dina Samson ist das Kind der Eltern des Kaufmanns Simon Buxbaum *17.04.1874 in Römersberg und Auguste Stern *12.07.1876 in Battenberg. Am 24.06.1936 zieht sie von Kerstenhausen/Fritzlar nach Aurich in die von- Jhering-Str. 27 (bei Iwan Samson, einem Cousin ihres späteren Ehemanns Julius Samson) und ab 1.07.1937 lebt sie in der Osterstraße 13 bei Sally Goldschmidt, einem Bruder von Hedwig Samson, ihrer späteren Schwiegermutter. In Aurich lernt sie Julius Samson kennen. Sie zieht am 17.03.1938 noch einmal nach Kerstenhausen, ihrer oberhessischen Heimat. Sie heiratet Julius Samson am 24.11.39 in Aurich. Trauzeugen sind der Schwiegervater Abraham und dessen Bruder Herz (Ausschnitt der Heiratsurkunde s. u.). Im April 1940 zieht das Paar nach Dortmund, wo die Eltern Samson und Julius’ Schwester Emmi bereits leben. Sie wohnen zuerst in der Saarlandstraße71, dann in der Weiherstraße 75 und zuletzt Königswall 44 – alles Judenhäuser. Das Paar bekommt zwei Kinder: Reha *16.07.1940 und Dan *4.07.1942. Ihr Mann Julius leistet Zwangsarbeit in einer Dortmunder Tiefbaufirma. Am 2.03.1943, im Anschluss an die reichsweiten „Fabrikaktionen“, wird die ganze Familie nach Auschwitz deportiert.Am 27. 02. 43 wird Julius Samson an seiner Arbeitsstelle verhaftet und in ein Sammellager, die Gaststätte Deutsches Haus am Brackeler Hellweg, eingesperrt. Seine Familie wird aufgefordert, sich am nächsten Tag dort einzufinden. Am 2. März dann um acht Uhr müssen sich alle auf den Weg zum Südbahnhof machen. Von Brackel mit der Straßenbahn bis zum Ostentor, dann müssen sie in Formation zum Südbahnhof marschieren. Dort steht schon eine Lokomotive unter Dampf mit angehängten Viehwaggons bereit. Am Abend des 3. März kommt der Zug in Auschwitz an. „Männer nach rechts, Frauen nach links“. Julius Samson wird mit 50 anderen auf einen offenen Lastwagen verladen, der sie nach Auschwitz-Monowitz bringt. Der Kopf wird ihm zum zweiten Mal im Lebens kahl geschoren und er bekommt die Nummer 105496 auf den linken Unterarm eintätowiert.Dort, aufgrund der allerhärtesten Arbeitsbedingungen – die Baustelle Buna-Werk wird im übrigen zivil von Ingenieuren der IG-Farben geführt – sterben täglich Dutzende. Oder sie werden nach sogen. Überstellungslisten nach Auschwitz-Birkenau gebracht, weil sie krank und nicht mehr ausbeutbar waren. Ein solcher Überstellungseintrag fehlt. Man kann annehmen, Julius Samson ist im Krankenbau Monowitz dort an unbekanntem Datums, gestorben.
Dina wird mit den Kindern Reha und Dan am 3.03.1943 in der Nacht zum 4.03. -unmittelbar nach Ankunft – in die Gaskammer geschickt.
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| Recherche: Jörg Peter Eingabe: Hans Jürgen Westermayer (Stand 5.01.2016) |
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| Foto: | – Heiratsurkunde (Ausschnitt mit Namen der Trauzeugen) – Neujahrsabend bei Goldschmidts (Foto undatiert: Lorraine Hoffmann – Milwaukee) |
| Opfergruppe: | Juden |
| Quellen: | – ehem. Melderegister Stadt Aurich Rep. Nds. Staatsarchiv – Standesamt Aurich, Heiratsregister – Stadtarchiv Dortmund, Markus Günnewig, Mahn- und Gedenkstätte Steinwache. |
| Literatur: | Verfolgung und Vernichtung, Dr. Rolf Fischer, Stadt Dortmund Essen 2015 |
| Patenschaft: | Ulrich Kötting |
| Verlegetermin: | 5. Dezember 2015 |

Heiratsurkunde Julius Samson und Dina Buxbaum am 24. 11. 39 in Aurich (Ausschnitt mit Unterschriften der Trauzeugen)
von links: Dina Buxbaum, Julius Samson, Emmi Samson = Julius‘ Schwester, Harri Hoffmann, dann Martha Moses des Lehrers Moses‘ Tochter und Hanna Sondhelms Mutter, Manfred Hoffman in den Armen von Herta Goldschmidt = zukünftige Frau von Harri. und vorne sind Mary Gidansky und Henry Lachmann. Die beiden Personen rechts daneben sind unbekannt.

