Frieda Wolff geb. Hess

Veröffentlicht: 14. August 2011 von westermayer in Verlegung

Frieda WOLFF geb. Hess
geboren am 27. Juli 1902 in Weener

Straße: Osterstraße 25
Todesdatum: 26. März 1943
Todesort: Sobibor

Frieda Wolff geb. Hess (1938) Foto: privat

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Frieda Hess wird am 27.07.1902 als jüngstes von sieben Kindern des Schlachters und Viehhändlers Moses Abraham Hess (*17.10.1861 in Nieuweschans, NL) und Amalia Hess (*2.07.1860 in Eschwege) in Weener geboren.
Drei ihrer Geschwister werden ebenso wie Frieda Opfer der Shoa (Alfred Hess *2.03.1887 Weener +21.09.1943 Auschwitz, Theodor *18.11.1893 Weener +9.07.1943 Sobibor, Paula Wolffs  *16.11.1899 Weener +16.07.1943 Sobibor). Drei weitere Geschwister können in den Niederlanden überleben (Berta Hess *18.03.1888 Weener +14.05.1957 Groningen, Mathilda Meijer *10.07.1890 Bunde +10.01.1982 Groningen, Janette de Jonge *15.06.1891 Weener +2.03.1977 Rotterdam).Frieda heiratet am 15.01.1928 den Auricher Abraham Levy Wolff (*23.06.1901) und zieht nach Aurich.Abraham ist das erste Kind des Schlachters und Viehhändlers Levy Abraham Wolff (geb. 10.08.1862 in Aurich) und seiner Ehefrau Clara / Clärchen geb. Wolffs (geb. 5.10.1872 in Aurich).
Sein Bruder Wolf wird am 3.06.1902, seine Schwester Gelly am 9.07.1906 geboren. Zwei weitere Brüder versterben noch im Kindesalter. Das Ehepaar führt in der Osterstr. 25 einen Viehhandel und Schlachtbetrieb. Auf der Meldekarte der Stadt Aurich ist zusätzlich vermerkt, dass sie koschere Wurstwaren auch zum Versand anboten.Abraham erlernt das Handwerk seines Vaters und wird ebenfalls Schlachter wie auch sein Bruder Wolff. Dieser geht aber schon 1918 nach Frankfurt und arbeitet 1932 auch kurz auf Norderney. Am 11.02.1938 flieht Wolff Wolff nach Palästina, Haifa. Gelly heiratet 1926 den Händler Gustav Wolff aus Sandhorst, 1935 wird die Ehe wieder geschieden. Auch sie schafft es, rechtzeitig mit ihren beiden Kindern Cläre und Josef am 2.04.1937 nach Haifa, Palästina, zu fliehen. Während Gelly auf die Ausreisepapiere wartet, schickt sie ihre Kinder für einige Monate zu ihrem Bruder Abraham und ihrer Schwägerin Frieda nach Groningen.

Frieda und Abraham entschließen sich schon bald nach der Machtübernahme Hitlers, in die Niederlande zu fliehen. Am 13.09.1933 emigrieren die beiden nach Groningen in die Folkingestraat 19. Ihre Ehe wird kinderlos bleiben.

Am 22.09.1937 stirbt Abrahams Vater im Alter von 75 Jahren. Daraufhin hält seine Mutter nichts mehr in Aurich, sie zieht im März 1938 zu ihrem Sohn und ihrer Schwiegertochter nach Groningen.

Abraham wird 1942 im Sammellager Westerbork interniert, von dort am 16. Juli 1942 nach Auschwitz deportiert und bald nach seiner Ankunft ermordet. In diesen Julitagen werden in drei Transporten etwa 3.000 Internierte von Westerbork nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

Frieda wird zusammen mit Abrahams Mutter Clara am 12. bzw. 13.03.1943 in Westerbork interniert. Warum sie erst ein Jahr später als ihr Mann Abraham aufgegriffen wurden, können wir nicht klären. Vielleicht konnten sie sich einige Zeit versteckt halten. Kurz nach der Internierung werden Frieda und ihre Schwiegermutter Clara am 23.03.1943 in das Vernichtungslager Sobibor deportiert und dort nach ihrer Ankunft ermordet.

Das Haus Osterstraße 25 an der Ecke zur Wallstraße

Fotos der Stolpersteinverlegung Günther Lübbers

Recherche: Astrid Parisius
Eingabe: Hans Jürgen Westermayer
(Stand 24.06.2021)
Foto: Familienbesitz
Opfergruppe: Juden
Quellen: Rep. 249b 320
Judenregister Aurich, Rep. 248
Meldekarte, NLA Aurich
geni.com (Familiendatenbank)
Literatur:
Patenschaft: Dr. Herbert Schnoor
Verlegetermin: 12. Juni  2012

 

 

 

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