Levy „Leo“ WOLFF
geboren am 26. Januar 1899 in Aurich
| Straße: | Esenser Str. 30 |
| Todesdatum: | 16. September 1966 |
| Todesort: | Atlantic City, New Jersey, USA |
| Leo Wolff wurde am 26.01.1899 in Aurich geboren, er war der Sohn des Viehhändlers Joseph Levi Wolff (1853-1937) und seiner Ehefrau Henriette, geborene Wolff (1864-1923) und hatte noch fünf weitere Geschwister. Er erlernte bei seinem Vater den Beruf und arbeitete als Viehhändler.
Seine Frau Betti Stern stammte aus Geisa, einem Ort südlich von Eisenach, in der thüringischen Rhön gelegen. Sie wurde am 12.03.1908 geboren und hatte noch vier weitere Geschwister. Ihre Eltern waren Hermann Stern (1873-1942), der aus Preußen stammte, und Johanna Goldschmidt (1879-1942) aus Schlüchtern in Hessen. Leo Wolff fasste schon früh den Entschluss, Deutschland zu verlassen. Nach dem Novemberpogrom in Aurich wurde er wie viele andere jüdischen Männer aus Aurich im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Er kam am 29. November 1938 wieder frei und hatte sich damit zur Auswanderung verpflichtet. Aber schon zwei Jahre zuvor hatte er damit begonnen, sein Land zu verkaufen. Wie sich herausstellen sollte, unter Preis und oft konnte er über den Erlös nicht verfügen, weil ihm dieser nicht ausbezahlt wurde: Er musste die Reichsfluchtsteuer zahlen. Im Januar 1939 verließ die kleine Familie mit dem vierjährigen Sohn Joseph Aurich in Richtung Niederlande. Am 21. Januar bestiegen sie in Rotterdam ein Schiff und kamen am 30. Januar 1939 in New York an. Dort halfen ihnen Verwandte weiter, die schon Ende des 19. Jahrhunderts in die USA ausgewandert waren. Sie bauten sich in New Jersey ein neues Leben auf. Leo Wolff bemühte sich bis Anfang der 1960er Jahre, seine Rückerstattungsansprüche auf seinen ehemaligen Grundbesitz in Aurich geltend zu machen. Mal mehr – mal weniger erfolgreich. Er starb am 16.09.1966 im Alter von 67 Jahren in Woodbine / New Jersey. Seine Ehefrau Betti überlebte ihn noch fast 20 Jahre, sie starb am 3.06.1983 im Alter von 75 Jahren in Atlantic City (New Jersey). Hinzuzufügen ist, dass auch die Geschwister von Leo Wolff rechtzeitig ins Ausland flüchten konnten, in die USA und nach Süd-Afrika. Seine Eltern waren schon Anfang der 1930er Jahre in Aurich verstorben. Bettis Mutter dagegen wurde in 1942 im Frauenlager Belsyce ermordet, ihr Vater starb nur wenige Monate vor der drohenden Deportation. Zwei ihrer Schwestern konnten sich ebenfalls in die USA retten. |
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| Recherche und Eingabe: Hans Jürgen Westermayer (Stand 24.06.2021) |
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| Fotos: | Günther Lübbers |
| Opfergruppe: | Juden |
| Quellen: | geni.com (Familiendatenbank) |
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| Patenschaft: | Jens Kramer |
| Verlegetermin: | 24. Juni 2021 |





