Stolpersteine Aurich

Die nächste Verlegung von 25 Stolpersteinen in der Stadt Aurich ist für den 9. November 2020 geplant. Da Gunter Demnig zu diesem Zeitpunkt keine Verlegung vornehmen kann, werden Lehrer und Schüler der Baufachschulklasse der BBS II die Steine verlegen. Dann werden in Aurich 383 Stolpersteine verlegt worden sein.

Die Steine werden in der Leerer Landstraße 14, am Georgswall 23, in der Osterstr. 27, 16/18 und 18, in der Marktstraße 5, in der Nordertsraße 11 und in der Wallstraße 56 verlegt.

Auch für das Jahr 2021 ist bereits ein Termin vorgesehen. Die 16. Verlegung in Aurich wird im Juni 2021 stattfinden.

Wir danken an dieser Stelle allen, die bei der intensiven Vorbereitung durch finanzielle Unterstützung als Paten, durch organisatorische Planung der Verlegung, durch Recherche der genauen Verlegestellen und durch Erarbeitung der Biografien der Opfer diese Erinnerungsarbeit ermöglichen.

Am 16. November 2019 wurden 19 Stolpersteine in der Auricher Innenstadt verlegt. Damit sind in Aurich nun insgesamt 358 Gedenksteine verlegt. Die Verlegung nahm auch diesmal der Künstler und Initiator des Projektes, Gunter Demnig, persönlich vor. Er wurde wieder von Schülern der Berufsfachschulklasse Bautechnik der BBS II Aurich mit ihren Lehrern Hermannus Cornelius und Friedhelm Veith unterstützt.

Wie bei der letzten Verlegung wurden Familien berücksichtigt, die rechtzeitig aus Aurich fliehen konnten. Auch wenn sie überlebt haben, sind sie Opfer des Naziterrors, denn sie mussten gezwungenermaßen ihre Heimat verlassen.

Auch bei dieser Verlegung konnten wir uns über die Anwesenheit von Verwandten der Opfer freuen. Levy „Tito“ Wolff war aus Buenos Aires angereist. Er hatte bereits die erste Stolpersteinverlegung in Aurich im Jahr 2011 begleitet – ebenso wie viele weiteren Verlegungen.

Trotz des schlechten Wetters nahmen wieder zahlreiche Auricher Bürgerinnen und Bürger an der Verlegung teil, darunter auch die Paten der Steine. Wolfgang Neiweiser, Leiter der GS Finkenburgschule, begleitete wieder die Verlegung mit jiddischen Liedern.

Neben den Mitgliedern der Recherchegruppe hatten auch Jugendliche der  Matthäusgemeinde Wallinghausen mit ihrer Pastorin Silke Kampen Rechercheaufgaben übernommen und trugen ihre Ergebnisse vor. Sie hatten das Geld für die Übernahme der Patenschaft für den Stolperstein von Jakob Seckels u.a. durch das Backen von Kuchen und deren Verkauf in der Kirchengemeinde gesammelt.

Einzelheiten zu den Biografien der Opfer und ihrer Familienangehörigen finden sich auf dieser Homepage unter Biografien. Verlegt wurden die 19 Stolpersteine vor folgenden Häusern:

• Familie Josef Seckels (3 Steine, Osterstr. 30)
• Johanna Wolffs verh. Loeb (Wallstr. 14)
• Familie Wolff (3 Steine, Marktstr. 2)
• Familie Moritz Engländer (3 Steine, Norderstr. 22)
• Familie Wolff (7 Steine, Norderstr. 18)
• Familie Max Moses (2 Steine, Kirchstr. 13)

Der 15. November stand ganz im Zeichen der Präsentation des Buches „Ich pflanze einen Flieder für dich – Auf Schindlers Liste überlebt“. Adrian Mills hatte das Buch mit der Lebensgeschichte von Laura Hillman, in Aurich 1923 geboren als Hannelore Wolff, aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt und las daraus am Freitagabend vor. Etwa 80 Besucher hatten sich im Hotel Hochzeitshaus eingefunden. Ute Wilters hatte den Veranstaltungsraum gemütlich und passend vorbereitet, Susanne Kranz von der Buchhandlung am Wall hielt auf einem Büchertisch das präsentierte Buch sowie unser Buch „Stolperstein Geschichten Aurich“ zum Kauf bereit. Die Gäste reagierten überaus betroffen auf den sehr einfühlsamen Vortrag von Adrian Mills. Bereits bei dieser Veranstaltung wurden über 40 Bücher verkauft.

NDR Kultur – berichtet in einem Hörbeitrag über das Buch.
Sendezeit: 09.12.2019 14:20 Uhr Autor/in: Füchsel, Helgard

Hier finden sich Fotos und Presseartikel von der Buchvorstellung.

Auch in diesem Jahr putzten wieder Schülerinnen und Schüler die in Aurich verlegten Stolpersteine. Das bedeutet aber nicht nur „Putzen“, es bedeutet auch eine Beachtung der Steine, eine Auseinandersetzung mit ihrer Existenz, ein Nachdenken über den historischen Hintergrund.

An der Putzaktion am Donnerstag, 07. November waren unter der Leitung von Dr. Sandra Weferling Schülerinnen und Schüler verschiedener Jahrgänge des Gymnasiums Ulricianum Aurich mit den Lehrkräften Melanie Frerichs und Katharina Britz, Sarah Kirsch und Andrea Steevens-Schnell beteiligt, u.a. auch die Klasse 6h mit Frau Hannah Tokarski. Am Freitag, 08. November, begleiteten Sandra Weferling und Günther Lübbers dann die Realschulklassen 7d mit Hildegard Willms und 9a mit Traute Hartmann. Auch Schüler der „Schule am Extumer Weg“ beteiligten sich mit ihrer Lehrerin Dirtje Jürgens an der Putzaktion. Sie brachten die Steine im Lüchtenburger Weg 8 zum Glänzen.

Leider waren die gerade erst am Vortag geputzten Stolpersteine bereits wieder stark angelaufen und fleckig. Die Steine mussten besonders intensiv nachgespült und mit Pflegemittel poliert werden.

An der Niederlegung weißer Rosen am Sonnabend, 09. November, nahm eine größere Gruppe von Eltern und von Stolpersteinpaten teil, die noch einmal alle Stolpersteine nachpolierten.

Allen Helferinnen und Helfern sei herzlich für ihren Einsatz gedankt!

Kleiner Exkurs zum Putzen: In einem Bericht der Rheinischen Post ging es um eine Putzaktion von Stolpersteinen in Mönchengladbach. Den darin vorgeschlagenen Weg, die Messingoberfläche der Steine mit einem Gemisch aus Essigessenz und Salz zu behandeln, wurde ausprobiert und zeigte wirklich erstaunlich gute Wirkung. Schmutz und Patina waren innerhalb kürzerer Zeit mit verhältnismäßig geringem Kraftaufwand beseitigt und die Stolpersteine glänzten wie neu verlegt. Und das zu einem unschlagbar günstigen Preis. Leider aber war die Wirkung nur sehr kurzfristig! Essigsäure ist also definitiv nicht das geeignete Putzmittel.

Am Freitag, dem 15.11.2019, wird im Hotel Hochzeitshaus Aurich um 20 Uhr Laura Hillmans Bericht über ihre Zeit in den Konzentrationslagern und die Rettung durch die Aufnahme in Schindlers Liste vorgestellt. Das Buch „I will plant you a lilac tree“ (2005) wurde von Adrian Mills aus dem Englischen übersetzt und wird von ihm in Auszügen am Premierenabend vorgelesen.

Alle Interessierten sind zu dieser Buchvorstellung eingeladen!

Für Vorbesteller gibt es die Möglichkeit, das Buch über den  Webshop des Eckhaus Verlag für 10 € vorzubestellen (statt 14,80 € ab Erscheinungstermin).

Am 21.03.2013 wurden Stolpersteine für Hannelore Wolff, verh. Laura Hillman, und ihre Familie in der  Leerer Landstraße 18 verlegt. Hier ein Link zur Biografie von Laura Hillman und zum Buch „Stolperstein Geschichten Aurich“.

Weitere Informationen zur Buchvorstellung finden Sie im Beitrag Buchpräsentation „Ich pflanze einen Flieder für dich“.

Am 16. November 2019 wird die 14. Verlegung von Stolpersteinen in Aurich stattfinden.

Geplant ist die Verlegung von 19 Steinen für

• die Familie Josef Seckels (3 Steine, Osterstr. 30)
• Johanna Wolffs verh. Loeb (Wallstr. 14)
• die Familie Wolff (3 Steine, Marktstr. 2)
• die Familie Moritz Engländer (3 Steine, Norderstr. 22)
• die Familie Wolff (7 Steine, Norderstr. 18)
• die Familie Max Moses (2 Steine, Kirchstr. 13),

Da die Werkstatt für die Herstellung der Gedenksteine nur über eine begrenzte Kapazität verfügt, können wir jetzt noch nicht genau vorhersagen, wie viele Steine wir im nächsten Jahr verlegen werden. Die Steine für die Familien, die bei der 14. Verlegung nicht berücksichtigt werden können, werden in jedem Fall bei der 15. Verlegung im nächsten Jahr einbezogen.

Für die nächsten Jahre ist die Verlegungen von weiteren etwa 50 Steinen geplant. Für diese Steine werden noch Paten gesucht. Informationen zur Patenschaft sowie Kontaktmöglichkeiten finden sich auf dieser Homepage unter Pflege bzw. Kontakt.

Ein Faltblatt mit Anregungen für einen Stadtrundgang auf jüdischen Spuren in Aurich liegt seit Anfang Februar 2019 beim Verkehrsverein, beim Stadtmuseum und in Hotels aus. Es wurde von der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) entwickelt (s. Presseartikel unten).

Das Faltblatt enthält auch einen Ausschnitt des Stadtplans, in dem die Lage der Stolpersteine markiert ist (Link zum Faltblatt Flyer – Auf jüdischen Spuren).

Am 30.12.2018 besuchte Familie Marc Sternberg die Heimat ihrer Vorfahren – Aurich. Marc Sternberg ist ein Sohn von Hans Sternberg – der wiederum ein Kind von Lea Sternberg geb. Knurr ist, für die 2012 ein Stolperstein in der Norderstraße 2 verlegt wurde. Marc reiste aus den USA mit seiner Frau Katie und den Kindern Harrison, Miles und Leo an.

Im November 2019 werden bei der 14. Stolpersteinverlegung in Aurich für die Familie Sternberg 8 Stolpersteine in der Osterstraße verlegt.

Elfriede und Günther Lübbers führten die Gäste durch Aurich und besuchten mit ihnen den Platz der Synagoge, die Fußgängerzone, in der sich die Wohn- und Geschäftshäuser der Familie Sternberg befanden, das Geschäftshaus der Familie Knurr in der Norderstraße und den jüdischen Friedhof.

Hier einige Fotos von dem Besuch.

Aus Anlass des Gedenkens an die Reichspogromnacht am 9. November 1938 wurden auch in diesem Jahr die Auricher Stolpersteine geputzt. Seit der Verlegung von weiteren 26 Steinen am 19. September 2018 liegen davon insgesamt 339 Stück. Vor nun schon 67 Häusern überwiegend in der Auricher Innenstadt wurden gleichzeitig insgesamt  176 weiße Rosen niedergelegt. An der Aktion beteiligten sich Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 6, 7, 8 und 11 des Gymnasiums Ulricianum Aurich mit ihren Lehrerkräften Dr. Sandra Weferling, Sarah Kirsch und Christian Steininger. Erstmals war die Realschule Aurich durch eine 8. Klasse und die Lehrerin Traute Hartmann beteiligt.

Das Putzen war nicht immer leicht und erforderte insbesondere von den jüngeren Jahrgängen erhebliche Kraftanstrengungen, aber als die zum Teil stark patinierten Messingplatten wieder zum Glänzen gebracht waren, stand vielen der Stolz ins Gesicht geschrieben. Es wurde aber auch manchmal deutlich, wie wichtig es ist, die Erinnerung an die vor 80 Jahren von den Nazis begangenen Gräueltaten wachzuhalten. Es gingen schon viele Passanten vorüber, die nicht nur sich sondern auch die Putzenden fragten, warum denn gerade an diesem Tag einer so merkwürdigen Beschäftigung nachgegangen wurde.

Vor rund 130 geladenen Gästen wurde am 19. September 2018 im großen Saal im „Hotel Am Schloss“ das Buch „Stolperstein-Geschichten Aurich – Spurensuche gegen das Vergessen“ erstmals vorgestellt und im Verlaufe des Abends von Brigitte Weber und Günther Lübbers u.a. an Sponsoren und Unterstützer des Buchprojektes sowie Vertreter von Schulen und Kirchengemeinden überreicht. Insgesamt 46 Gönner hatten 50 Buchsätze mit je 30 Bücher finanziert und es damit ermöglicht, diese kostenlos an Schulen, Bildungsinstitutionen und Kirchengemeinden überwiegend aus dem Bereich des Landkreises Aurich bzw. der Stadt Aurich für den Unterricht zu verschenken.