Sally Ludwig WOLFF
geboren am 1. August 1928 in Aurich
| Straße: | Große Mühlenwallstr. 34 (früher: Ostertorplatz 14) |
| Todesdatum: | Unbekannt, Deportation nach Auschwitz am 1.03.1943 |
| Todesort: | Auschwitz |
| Sally Ludwig Wolff wird am 1. August 1928 als erstes Kind von Ludwig Wolff und Hildegard Auguste Woff geb. Simson geboren.
Sein Vater Ludwig Wolff wird im Jahr 2.07.1899 als viertes von zwölf Kindern seiner Eltern Henriette und Selly Wolff geboren. Die Familie lebt in der Lilienstr. 9. Dort wurden bereits mehrere Stolpersteine verlegt. Von den zwölf Kindern überleben nur drei den Völkermord. Ludwigs Vater, Selly Wolff, war ein nicht nur in der Stadt Aurich, sondern auch über die Stadtgrenzen hinaus bekannter und geachteter Viehhändler und Schlachter, der regelmäßig in den „Ostfriesischen Nachrichten“ sein „Ausstellungs- Fleisch, Das Beste vom Besten“ annoncierte. Selly Wolff verstirbt im Jahr 1930. Seine Söhne Ludwig , Magnus und Abraham, die schon 1926 als Schlachter und Viehhändler in der Lilienstraße 9 aufgelistet werden, führen das Geschäft ihres Vaters unter seinem Namen weiter. ![]() Familie Hugo Simson mit den Kindern Wilhelm Feodor, Gustav, Fanny und Hildegard Auguste (der späteren Ehefrau von Ludwig Wolff (*1899). Ca. 1915 Seine Mutter Hildegard Auguste Simson wird am 4. November 1906 in Mettmann im Kreis Mettmann geboren. Hildegard Simson ist Tochter von Hugo Simson (*17.09.1863) und Henrietta Simson geb. Mayer (*10.03.1880). Ihr Vater, ein Viehhändler und Metzger, ist relativ wohlhabend und ein angesehener Bürger der Stadt, der sogar Mitglied im Rat der Stadt war. Er stirbt am 29.01.1929. Hildegard hat drei ältere Geschwister (Wilhelm Feodor Simson *1902, Gustav Simson *1903 und Fanny Simson *1905, die alle Opfer des Völkermordes an den Juden wurden und für die Stolpersteine in Mettman, Goethestraße (früher: Pfingstgarten 288) verlegt sind. Ihre Mutter wird am 1.03.1943 zusammen mit ihrem damals 15 Jahre alten Enkelsohn Sally Ludwig nach Auschwitz deportiert. Am 18.08.1926 heiraten Hildegard Auguste und Ludwig Wolff. Das junge Paar Ludwig und Hildegard Wolff zieht zunächst für einige Jahre in die Leererstr. 32. Im Jahr 1928 wird ihr Sohn „Hans“ Sally Ludwig geboren, ein Jahr später ihre Tochter Helga. Als in der Reichspogromnacht die Auricher Juden in der Bullenhalle zusammengetrieben werden, ist Ludwig Wolff mit Sicherheit auch dabei. Auch von seiner Internierung in Sachsenhausen ist auszugehen. Nach diesen Erfahrungen bleibt für ihn und seine Familie nur die Hoffnung auf eine Flucht aus Deutschland. Im Februar 1940 wird Hildegard Wolff – ebenso wie die letzten noch in Aurich verbliebenen jüdischen Bürger – gezwungen, mit ihrem Sohn die Stadt zu verlassen. Sie zieht nach Berlin zu ihrer Mutter Henriette Simson (Kreuzberg, Skalitzerstr. 20). Dort muss sie vermutlich wie die meisten anderen Juden Zwangsarbeit in der Rüstungsproduktion leisten. Sallys Vater Ludwig Wolff gelingt es über viele Umwege zusammen mit seiner bei Kriegsende 16 Jahre alten Tochter Helga von England in die USA nach Kalifornien auszuwandern (Brief Minna Wolff an Johannes Diekhoff v. 16.03.1982). Seine Schwester Minna Wolff, die sich vor der Verfolgung in die Schweiz retten konnte, zieht 1955 zu ihrem Bruder Ludwig und sorgt sich um ihn, nachdem sie schon zuvor ihren Bruder Abraham in Australien gepflegt hatte. Ludwig Wolff stirbt 1971 an seinem 72. Geburtstag in Lakewood, Kalifornien. Sallys Schwester lebt ebenfalls in Kalifornien. Über ihr Leben dort konnten wir bisher nichts in Erfahrung bringen. —————————————————————— 1) In einem Verzeichnis vom 27.06.1939 (Der Bürgermeister Aurich des bei jüdischem Hauseigentum vorhandenen Wohnraums) ist folgendes aufgelistet:) „Lilienstraße 12, Hauseigentümer: Abraham Levy Wolff, Witwe, Beilen/Holland Zur Zeit benutzt: Zahl der Hausangehörigen: 16 Mietvertrag läuft auf unbestimmte Zeit. |
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| Recherche und Eingabe: Hans Jürgen Westermayer (Stand 3.01.2018) |
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| Opfergruppe: | Juden |
| Quellen: | – http://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_ber_ot36.html – http://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_ber_ot31.html |
| Literatur: | |
| Patenschaft: | Bernd Clemenz-Weber |
| Verlegetermin: | 23. Oktober 2017 |

