Stolpersteine Aurich

Auch in diesem Jahr fand wieder eine Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die Reichspogromnacht am 9. November 1938 statt. Eine große Anzahl von Mitbürgerinnen und Mitbürgern hatte sich dazu um 18:00 Uhr auf dem Synagogenplatz versammelt. Sie lauschten den Worten von Catrin Meenken (Kirchenkreis Aurich) und Ulrich Kötting (DIG-AG Ostfriesland), die musikalisch begleitet von Wolfgang Neiweiser, an die Nacht erinnerten, als in Aurich die Synagoge brannte und aus Nachbarschaft Schweigen wurde. Passend dazu trug Reenste Cornelis das Gedicht „Die Nacht, in der sie unsere Synagoge verbrannten“ von Laura Hillman vor. Laura war damals ein 15 Jahre altes Mädchen und hieß noch Hannelore Wolff.

Nach einer kurzen Andacht mit Anbringung des Davidsterns an die Hauswand in der Kirchstraße 13, wo früher die jüdische Volksschule gestanden hat, endete der Gedenkabend in der gegenüber liegenden reformierten Kirche mit dem Konzert „Stimmen gegen das Vergessen“, vertonte Gedichte von Rose Ausländer, Ilse Blumenthal-Weiss, Gertrud Kolmar, Theodor Kramer, Else Lasker-Schüler, Selma Meerbaum-Eisinger, Ilse Weber, vorgetragen von Heinrich Herlyn und Maxim Poljakowski.

Während des 9. Novembers oder in den Tagen davor sind im Zusammenhang mit der Stolperstein-Putzaktion die folgenden Fotos entstanden. Auch in diesem Jahr hatten sich die Putzpaten, unter anderem Schulklassen der Realschule, des Gymnasiums, der IGS und der Förderschule, um hier nur die größten Gruppen unter einer Vielzahl von Einrichtungen und Privatpersonen zu nennen, wieder um die Pflege der Stolpersteine gekümmert und dort weiße Rosen niedergelegt. In diesem Jahr unter etwas schwierigeren Bedingungen, denn der 9. November fiel auf einen Sonntag, da war natürlich kein Schulunterricht und auch der Rosenladen hatte nicht geöffnet. Alles wurde daher schon vorher organisiert und so putzten zum Beispiel die Schulklassen bereits ab Mitte der Woche und die Rosen wurden teilweise von den Lehrkräften dann am Sonntag, dem eigentlichen Gedenktag, niedergelegt.

An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich im Namen unseres Stolperstein-Arbeitskreises beim allen Beteiligten bedanken, ohne die wir die Pflege nicht schaffen könnten, mit der Folge, dass dann die Stolpersteine irgendwann im Gehwegpflaster nicht mehr erkennbar wären.

Wie auch schon in den Vorjahren, fand im Mai wieder eine allgemeine Stolperstein-Putzaktion statt. Hierüber berichteten die Ostfriesischen Nachrichten in ihrer Ausgabe vom 9. Mai. Die nachfolgenden sechs Fotos wurden mir von Maje-Lina Coordes zur Verfügung gestellt und entstanden vor den Häusern Am Pferdemarkt 5, Breiter Weg 1 und Breiter Weg 21.

Weitere Fotos entstanden bei den Putzarbeiten der Realschülerinnen und -schüler:

Am 9. Mai 2023 wurden (voraussichtlich) die letzten drei Stolpersteine in Aurich verlegt. Weiterhin wurden nach der Fertigstellung der Bauarbeiten in der Fußgängerzone Stolpersteine verlegt, die während der Baumaßnahmen entfernt werden mussten.

Es folgte die Wiederverlegung der Steine vor den Häusern Osterstraße 30 (5 Steine) und 27 (7 Steine), bevor die 12 Schüler der Berufseinstiegsklasse Bautechnik der BBS Aurich II unter Anleitung ihres Fachpraxislehrers Harmannus Cornelius die beiden neuen Stolpersteine für Jacob Meyer Sternberg und seine Frau Röschen geb. Stein in das Pflaster vor der Ostfriesischen Landschaftlichen Brandkasse (Osterstraße 16 / 18) verlegten.

Die Wiederverlegeaktion wird am folgenden Dienstag, den 16. Mai 2025 vor den Häusern Osterstraße 13 (4 Steine), Osterstraße 11 (6 Steine) und Osterstraße 8 (4 Steine) fortgesetzt. Es fehlen dann nur noch die Wiedereinsetzungen vor den Häusern Burgstraße 21 (6 Steine) sowie Wallstraße 20 (5 Steine) und Wallstraße 22 (6 Steine). Das kann aber erst nach Abschluss der dort noch stattfindenden Baumaßnahmen im Sommer erfolgen.

Beginnend mit der Neuverlegung von zwei Stolpersteinen für Jacob Meyer Sternberg und seine Ehefrau Röschen geb. Stein am Dienstag, 9. Mai, um 10:00 Uhr vor dem Haus Osterstraße 16 / 18 (Ostfriesische Landschaftliche Brandkasse) werden nachfolgend insgesamt 43 weitere Stolpersteine vor den Häusern Osterstraße 30, 27, 25, 13, 11 und 8 wieder verlegt. Es ist anzunehmen, das hierfür mindestens ein weiterer Arbeitsvormittag notwendig sein wird. Die Neuverlegung wurde durch die Umgestaltung der Fußgängerzone notwendig.

Vorgeschaltet werden wir um 8:30 Uhr einen Stolperstein für Prof. Adolf Jensen vor dem Haus Oldersumer Straße 74 (Rahmen Holstein) verlegen. Die Patenschaft hierfür hat die IGS übernommen.

Am 9. Mai 1945 wurde um kurz nach 0:00 Uhr die Kapitulationsurkunde für alle Wehrmachtsteile des Deutschen Reiches unterzeichnet, womit der II. Weltkrieg beendet wurde. An diesem Tag konnte Prof. Jensen das erste Mal sein Versteck in der Oldersumer Straße 74 als freier Mann verlassen. Ein guter Anlass, 78 Jahre später einen Stolperstein zu seinen Ehren zu verlegen.

Die Biografien von Prof. Jensen sowie von Jacob Meyer und Röschen Sternberg finden sich bereits auf dieser Homepage unter Biografien.

Diese Verlegung sollte eigentlich schon vor einem Jahr stattfinden, musste aber Corona bedingt vertagt werden. Am 5. Oktober konnte nun die voraussichtlich letzte Stolpersteinverlegung in der Auricher Innenstadt stattfinden. Da diesmal der Künstler und Initiator des Projektes, Gunter Demnig, verhindert war, nahmen Schüler der Baufachschulklasse Bautechnik der BBS II Aurich mit ihrem Lehrer Hermannus Cornelius die Verlegung der 27 Steine vor. Damit wurden nun seit 2011 insgesamt 405 Stolpersteine in der Auricher Innenstadt verlegt.
Sebastian Berger sorgte erneut mit einer Lautsprecheranlage des Gymnasiums Ulricianum für gute Hörbarkeit der Vorträge. Der Projektchor „9. November“ unter Leitung von Heinrich Herlyn begleitete die Verlegung mit verschiedenen musikalischen Beiträgen.

Wie bei der letzten Verlegung wurden vor allem Familien berücksichtigt, die rechtzeitig aus Aurich fliehen konnten. Auch wenn sie überlebt haben, sind sie Opfer des Naziterrors, denn sie mussten gezwungenermaßen ihre Heimat verlassen.

Eine besondere Freude war es, dass Gäste aus Aachen (Gerschon Stoppelmann), Duisburg und Stockholm (Eva Gruber, Susanne Hellstadius) an der Verlegung teilnahmen. Die angekündigten Gäste aus Israel konnten aus gesundheitlichen Gründen leider nicht teilnehmen. Ihnen wurde die Teilnahme per Videotelefon ermöglicht. Für die Angehörigen in Argentinien wurde die Verlegung wegen der Zeitverschiebung gefilmt und ihnen später zugeschickt.

Neben den Mitgliedern der Recherchegruppe hatten auch Jugendliche der Kirchengemeinde Victorbur Rechercheaufgaben übernommen und trugen ihre Ergebnisse vor. Konfirmanden der Reformierten Kirchengemeinde Aurich trugen die Biografie zu dem von Ihnen in Patenschaft übernommenen Stolperstein vor. Auch Jugendliche der Matthäus-Kirchengemeinde Wallinghausen hatten die Patenschaft für einen Stolperstein übernommen und und beteiligten sich an der Präsentation der Biografie.

Einzelheiten zu den Biografien der Opfer und ihrer Familienangehörigen finden sich auf dieser Homepage unter Biografien. Verlegt wurden die 27 Stolpersteine vor folgenden Häusern:

• Leerer Landstraße 14: Familie Abraham Glück und Paul Spangenthal (5 Steine)
• Georgswall 23: Familie Levy Abraham Wallheimer (4 Steine)
• Osterstraße 16/18: Familie Erich Sternberg (5 Steine)
• Osterstraße 18: Familie Max Sternberg (3 Steine)
• Osterstraße 27: Familie Jakob Wolff (3 Steine)
• Wallstraße 24: Cäcilie Usansky
• Markstraße 5: Wilhelm Isaak Wolff
• Norderstraße 11: Louis Wolff
• Wallstraße 56: Familie Levy Isaak Wolff (4 Steine)

Laura Engels, Rieke Broer und Jana Jochims von der Kirchengemeinde Victorbur (Südbrookmerland)
tragen die von ihnen recherchierten Biografien der Familie Sternberg, die in die USA fliehen konnten, vor.

Bei diesem Besuch entstand auch das nächste Foto.

Die Stolpersteine vor dem Haus Osterstraße 27 mit einem Foto von Diez und Doris Wolff,
aufgenommen bei der Begegnungswoche im Mai 1992.
Die Steine für Moritz Wolff und seine Familie (links) wurden bereits am 05.12.2018 verlegt. 

Damit war die 16. Verlegung von Stolpersteinen in der Auricher Innenstadt abgeschlossen. Wir hatten Glück mit dem Wetter, was zur herzlichen und anteilnahmsvollen Atmosphäre beitrug.

 

Nach Corona-bedingter Pause konnte am 24. Juni 2021 die 15. Verlegung in der Auricher Innenstadt stattfinden. Mit den 21 neu verlegten Stolpersteinen sind in Aurich nun insgesamt 379 Gedenksteine verlegt. Die Verlegung nahm auch diesmal  der Künstler und  Initiator des Projektes, Gunter Demnig, persönlich wahr. Er wurde wieder von Schülern der Baufachschulklasse Bautechnik der BBS II Aurich mit ihrem Lehrer Harmannus Cornelius unterstützt. Sebastian Berger sorgte erneut mit einer Lautsprecheranlage des Ulricianums für gute Hörbarkeit der Vorträge.

Wie bei der letzten Verlegung wurden auch Familien berücksichtigt, die rechtzeitig aus Aurich fliehen konnten. Auch wenn sie überlebt haben, sind sie Opfer des Naziterrors, denn sie mussten gezwungenermaßen ihre Heimat verlassen.

Aufgrund der Corona Restriktionen konnten leider nur wenige Interessierte an der Verlegung teilnehmen. Neben den Mitgliedern der Recherchegruppe hatten auch Jugendliche der Kirchengemeinde Victorbur Rechercheaufgaben übernommen und trugen ihre Ergebnisse vor.

Einzelheiten zu den Biografien der Opfer und ihrer Familienangehörigen finden sich auf dieser Homepage unter „Biografien“. Verlegt wurden die 21 Stolpersteine vor folgenden Häusern:

• Osterstraße 25 für Jonas, Senta, Lia, David „Bodo“und Emilie Wolff sowie für Clara „Clärchen“ und Wolff „Benjamin-Zeev“ Wolff
• Wallstraße 6 für Wolf Heß
• Wallstraße 24 für Moses Feingersch
• Wallstraße 25 für Rosa, Else, Meinhard und Siegbert Wolffs
• Esenser Straße 30 für Levy „Leo“, Betty und Josef Wolff
• Esenser Straße 80/82 für Gustav, Gelly, Clara „Ora“ und Josef Wolff
• Kirchdorfer Straße 36 für Bela Simcha Wallheimer

Auch zu Clara Wolff und ihrem Sohn Wolff „Benjamin-Zeev“ Wolff haben die Jugendlichen der Kirchengemeinde Victorbur recherchiert und tragen ihre Ergebnisse vor.

Vor dem Haus Wallstraße 24 liegen seit dem 03. Juli 2015 auch die Stolpersteine für Hanchen Hoffmann und ihre Kinder Friederike und Werner. Ein weiterer Stein, für Cäcilie Usansky, wird am 05. Oktober 2021 verlegt werden.

Am 5. Oktober 2021 wird die nächste Verlegung stattfinden. Wir freuen uns schon jetzt auf Gäste aus Israel, Dänemark, Argentinien und den USA.

Die eigentlich für den 9.11.2020 geplante Verlegung, die aufgrund der Coronaprobleme verschoben werden musste, wird nun am 5. Oktober 2021 stattfinden. Wir freuen uns auf den Besuch von Angehörigen aus Dänemark, Israel, den USA und Südamerika, die anlässlich der Verlegung der Gedenksteine für ihre Vorfahren nach Aurich kommen werden.

Weitere Stolpersteinverlegungen in Aurich sind geplant. Die zunächst für den 9.11.2020 geplante Verlegung, die wegen der Coronaproblematik abgesagt werden musste, wird am 5. Oktober 2021 nachgeholt werden.

Eine weitere Verlegung findet am 24. Juni 2021 vormittags statt. Diese Verlegung wird Gunter Demnig vornehmen.

Auch in diesem Jahr wurden wieder in der ganzen Innenstadt fleißig Stolpersteine geputzt – eine besondere Form des Gedenkens am Tag der Pogromnacht.

Ein herzliches „Danke schön!“ an alle fleißigen Helfer!

Leider muss die 15. Verlegung von Stolpersteinen in Aurich aufgrund der aktuellen Coronasituation abgesagt werden. Wir hoffen, dass die für den 9.11.20 geplante Verlegung im Frühjahr 2021 nach den Osterferien stattfinden kann. Wir werden rechtzeitig auf unserer Homepage und in der Presse über einen neuen Termin informieren.